10.04.2008 | Nach dem vorläufigen Abbruch der Tarifverhandlungen für das niedersächsische Kfz-Handwerk hat die IG Metall mit Warnstreiks reagiert. Heute beteiligten sich in 3 Braunschweiger Betrieben insgesamt mehr als 100 Beschäftigte an den Protestaktionen. Bei MAG Bonte, IVECO und MAN zeigten die Belegschaften damit Flagge für ordentliche Lohnsteigerungen und verlässliche Tarifstrukturen. Die Betriebe kamen während der Warnstreiks zum Erliegen.
Bereits gestern legten rund 160 Beschäftigte der Braunschweiger Mercedes-Niederlassung die Arbeit zeitweise nieder.
"Die Belegschaften sind empört über das Verhalten der Arbeitgeber und machen ihrem Ärger Luft. Statt Arbeitszeitverlängerungen und Kürzung von Urlaubsansprüchen, muss es darum gehen, die Beschäftigten angemessen an der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in der Kfz-Branche zu beteiligen", erklärte Alfred Oehl, Fachsekretär der IG Metall Braunschweig.
Auslöser für den vorläufigen Abbruch der Kfz-Tarifverhandlungen war ein skandalöser Forderungskatalog der Arbeitgeber, der am 4. April vorgelegt wurde. Jetzt will die IG Metall mithilfe von Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, um sie zur Vorlage eines diskutablen Angebots zu zwingen.
Das bisherige "Angebot" der Arbeitgeber beinhaltet:
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten:
Arbeitzeitverlängerungen lehnt die IG Metall aus beschäftigungspolitischen Gründen ab. Die IG Metall weist das "Angebot" der Arbeitgeber entschieden zurück. Die Warnstreik-Aktionen stehen unter dem Motto "Sicherheit braucht Tarifverträge".
Die nächste Tarifverhandlung findet mit dem Unternehmensverband am 18. April und mit der Innung Niedersachsen-Mitte am 21. April in Hannover statt.
<link internal-link>Bildergalerie von den Warnstreiks bei MAG Bonte, IVECO und MAN
<link internal-link>Bildergalerie zum Warnstreik Mercedes (09.04.)