Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie

Warnstreiks für ein ordentliches Tarifergebnis

16.05.2012 | Braunschweig / Wolfenbüttel. Bis heute Mittag (14:00 Uhr) haben insgesamt 1.200 Beschäftigte aus zehn Braunschweiger und Wolfenbütteler Betrieben ihrem Unmut in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie mit Warnstreiks Luft gemacht. Mit Empörung reagieren die Beschäftigten auf die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber. In den festgefahrenen Verhandlungen in Niedersachsen hatten die Arbeitgeber zuletzt nicht einmal einen neuen Gesprächstermin vereinbaren wollen.

Warnstreikende bei Lanico (Foto: Malte Stahlhut)

Warnstreik bei Siemens in Braunschweig

Junge Kollegen bei Siemens: "Für die unbefristete Übernahme"

An den Arbeitsniederlegungen beteiligten sich in Braunschweig Beschäftigte von Bühler, Zollern BHW, der BMA, Lanico, Flammenfilter, Siemens, Siemens Niederlassung und Atos. In Wolfenbüttel gingen die Kollegen von MKN und Welger auf die Straße.

Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig, kommentiert: "Wir unterstreichen mit den Aktionen nicht nur unsere Kampfbereitschaft, sondern stellen unmissverständlich klar, dass wir an allen vier Forderungen unseres Paketes festhalten. Wir bestehen auf eine ordentliche Entgelterhöhung, Maßnahmen zur Begrenzung der Leiharbeit und Übernahme der Ausgebildeten." Bisher hatte sich der Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall lediglich bei der vierten Forderung, der Förderung benachteiligter Jugendlicher, kompromissbereit gezeigt. Als Entgelterhöhung wurden lediglich 3% für 14 Monate angeboten, während die IG Metall 6,5% mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr verlangt.

"Die Arbeitgeber sind jetzt gefordert, ein verhandlungsfähiges Angebot auch zur Regulierung der Leiharbeit und Übernahme der Ausgebildeten vorzulegen", sagt Eva Stassek, Mitglied der Verhandlungskommission der IG Metall. Die Beschäftigten hätten mit ihren machtvollen Warnstreikaktionen bewiesen, dass sie hinter allen Forderungen der Gewerkschaft ständen. Die Zeit der Warnstreiks sei nun aber vorüber. "Die Uhr für eine gütliche Lösung läuft zusehends ab. Wenn die Arbeitgeber jetzt nicht zügig reagieren, werden wir den Weg der Urabstimmung zum Streik gehen", warnt Stassek.

Hintergrund: Die Arbeitgeberseite hat in allen Bezirken außer Baden-Württemberg weitere Verhandlungstermine verweigert. Die Verhandlungen in Baden-Württemberg wurden heute unterbrochen und werden am kommenden Freitag fortgesetzt. In der Volkswagen-Tarifrunde gibt es bisher gar kein Angebot der Arbeitgeber. Der nächste Verhandlungstermin bei Volkswagen ist der 25. Mai.

Von: mm/dud

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