Delegiertenversammlung der IG Metall Braunschweig

Kunkel: "Schluss mit der Zwei-Klassen-Belegschaft in den Betrieben"

23.02.2011 | Auf der gestrigen Delegiertenversammlung sagte Detlef Kunkel, erster Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig, der ausufernden Leiharbeit den Kampf an: „Wir akzeptieren nicht, dass mit Leiharbeit Lohndumping organisiert wird. Die Leiharbeit ist ein Angriff auf Tarifverträge, Mitbestimmung und damit auf die Gewerkschaften. Dagegen werden wir uns wehren - während des Aktionstages am 24. Februar und auch danach!“

Delegiertenversammlung am 22. Februar: Detlef Kunkel ruft zum Aktionstag gegen Leiharbeit auf

Kunkel führte weiter aus: „Die Politik hat bei der Regulierung der Leiharbeit versagt. Statt einer angemessenen Bezahlung für alle Beschäftigten gibt es weiter einen Schatten-Arbeitsmarkt zu Dumping-Preisen. Mit der Zwei-Klassen-Gesellschaft in den Betrieben muss Schluss sein.“ Der erste Bevollmächtigte rief deshalb alle Beschäftigten auf, am 24. Februar ein deutliches Signal an die Politik zu setzen - für gleiches Geld für gleiche Arbeit.

 

Auf der Versammlung wurden die Delegierten gewählt, welche die Anliegen der Braunschweiger IG Metall auf dem Gewerkschaftstag im Herbst vertreten werden. Dort werden  etwa 500 Delegierte aus dem gesamten Bundesgebiet über die zukünftige Ausrichtung der Gewerkschaft entscheiden werden. Der alle vier Jahre stattfindende Gewerkschaftstag ist das höchste Entscheidungsorgan der IG Metall und funktioniert wie ein Parlament. Eine Woche lang werden richtungsweisende Diskussionen geführt  und ein neuer Vorstand gewählt. Der Gewerkschaftstag wird dieses Jahr vom 9. bis 15. Oktober in Karlsruhe stattfinden und unter dem Motto: „Kurswechsel: Gemeinsam für ein gutes Leben" stehen. Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter in Braunschweig und ehrenamtliches Mitglied des IG Metall-Vorstandes erklärt: "Es ist gelebte Demokratie in der Gewerkschaft, dass Mitglieder regelmäßig darüber diskutieren und entscheiden, welche Aufgaben die Organisation angehen soll - und mit welchen Köpfen an ihrer Spitze".

 

Entsprechend der Anzahl ihrer Mitglieder entsendet  jede IG Metall-Verwaltungsstelle Delegierte zum Gewerkschaftstag. Die vier Braunschweiger Vertreter wurden gestern auf der Delegiertenversammlung gewählt: Lutz Bertram (BMA), Uwe Fritsch und Christina Losing (VW Braunschweig) sowie Simone Mahler (VW Financial Services AG).

 

Die Braunschweiger IG Metaller haben zudem drei Anträge beschlossen, die sie ihren vier Kolleginnen und Kollegen als Gepäck mitgegeben:

  • Darin fordern sie den weiteren Ausbau der gewerkschaftlichen Studierendenarbeit in der Fläche, um Studierende umfassend an den Hochschulen sowie während betrieblicher Praxisphasen ansprechen und betreuen zu können und die Ausbildungssituation speziell von Ingenieurinnen und Informatikern zu verbessern.
  • Bei der Einführung so genannter ganzheitlicher Produktionssysteme sollen gewerkschaftliche Mindeststandards gelten. Dazu soll die IG Metall Gütesiegel entwickeln und Betriebsräte verstärkt bei der Begleitung solcher Systeme unterstützen.
  • Und: Die Arbeitnehmervertreter in den Mitbestimmungsorganen sollen sich für einen Ehrenkodex stark machen, der Automobilhersteller im Interesse aller Beschäftigten dieser Branche gegenüber Zulieferbetrieben auf einen fairen Wettbewerb festlegt.

Zum Abschluss klärte Michael Kleber, DGB-Regionsvorsitzender SüdOstNiedersachsen, über das Versammlungsrecht in Niedersachsen auf. Diese Gelegenheit nutzte Kleber, um auf den geplanten Naziaufmarsch am 4. Juni 2011 in Braunschweig aufmerksam zu machen. Die Delegierten forderte er auf: „Wir dürfen den Nazis nicht die Straße überlassen und müssen ihnen entschlossen entgegen treten!“ Ein breites gesellschaftliches Bündnis aus Gewerkschaftern, Kirchen, Vereinen und vielen mehr will unter dem Motto „Bunt stoppt Braun“ den Naziaufmarsch verhindern und ihnen die Straße durch viele kreative Aktionen nehmen.

 

<link internal-link>Bildergalerie von der Delegiertenversammlung...

 

Von: mm/dud

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