Happy Birthday Fritz Bauer

12.07.2023 | Mit einer ungewöhnlichen Aktion erinnern der Fritz Bauer Freundeskreis und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region SüdOstNiedersachsen an den 120. Geburtstag von Fritz Bauer.

Foto: Denise Steinert/DGB

Im Stadtgebiet werden aufmerksame Bürgerinnen und Bürger am kommenden Wochenende kleine Plakate entdecken. Ein QR-Code darauf verweist auf die Webseite des Fritz Bauer Freundeskreises unter Leitung von Udo Dittmann. Ihm ist es zu verdanken, dass Fritz Bauer seit 2011 in Braunschweig wieder in das öffentliche Bewusstsein rückte.

Denise Steinert, DGB-Gewerkschaftssekretärin, betonte: „An Fritz Bauer kann nicht oft genug erinnert werden. Er war ein engagierter Demokrat, der sich maßgeblich für die Aufarbeitung der Verbrechen des NS-Unrechtsstaates von 1933 bis 1945 einsetzte.“

Udo Dittmann, Sprecher des Fritz Bauer Freundeskreises, ergänzte: „Demokratie ist letztlich auch immer eine Frage des richtigen Maßes. Fritz Bauer war entschieden in seinem Denken und Handeln, aber fair in der Auseinandersetzung. In der Hinsicht ist er auch heute ein Vorbild – in einer Zeit, in der menschliches Auftreten und Engagement wichtiger denn je ist.“

Bekannt wurde Fritz Bauer als Initiator des Auschwitz-Prozesses und durch die Rehabilitation der Widerstandskämpfer des 20. Juli im Remer-Prozess 1952 in Braunschweig. Später wurde bekannt, dass er auch für die Ergreifung Eichmanns gesorgt hatte. Seine Prozesse haben der deutschen Geschichtsschreibung wichtige Impulse gegeben – sei es durch den Auschwitz-Prozess oder die Euthanasie-Prozesse in Frankfurt am Main. Die spätere Aufarbeitung der NS-Euthanasie ab den 1980er Jahren wäre ohne ihn und die bedeutende Anklageschrift von 1962 gegen Werner Heyde, dem Leiter der Euthanasiezentrale in Berlin, so nicht möglich gewesen. Überhaupt haben Juristen, eher als die Historiker, mit ihren Ermittlungen für Aufarbeitung der NS-Vergangenheit gesorgt.

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