Weitere Warnstreikaktionen bei Volkwagen Braunschweig am Montag und Dienstag

Geduld am Ende: Beschäftige erhöhen den Druck

29.03.2021 | Die Braunschweiger VW-Beschäftigten sowie die Beschäftigten der VW Tochter Group-Services in VW Projekten werden am Montag und Dienstag (29. und 30. März) in allen Schichten erneut warnstreiken, um den Druck in den Tarifverhandlungen auf Volkswagen und die Group-Services zu erhöhen. In der letzten Woche waren im täglichen Wechsel bereits Beschäftigte aus anderen VW-Werken im Ausstand. Zudem gab es weitere Warnstreiks und Aktionen mit Schwerpunkt Metallindustrie mit großer Beteiligung. Die VW Group Services ist ebenfalls in Tarifverhandlungen sind und hat – im Gegensatz zu VW – bis dato noch kein Angebot vorgelegt.

Archivfoto

"Mit dem völlig unzureichenden Angebot vom letzten Dienstag (250 Euro, 1,2% Erhöhung, keine Annäherung bei den Ausbildungsplätzen, sehr lange Laufzeit) stößt die Unternehmensleitung die Menschen vor den Kopf. Unsere Antwort ist klar: Das Management muss sich zügig und deutlich bewegen, dafür erhöhen wir jetzt den Druck!“ so Eva Stassek, 1. Bevollmächtigte und Mitglied der Verhandlungskommission der IG Metall.
Die Beschäftigten haben mit den Warnstreiks ihren Unmut mehr als verständlich artikuliert. Alleine in den drei Metallindustrie-Tarifgebieten des IG Metall-Bezirks (Niedersachsen, Osnabrück, Sachsen Anhalt) sowie bei Volkswagen haben sich fast 130.000 Menschen an Warnstreik- und Protestaktionen beteiligt.

„Das ist ein starkes Signal: Wir sind viele, wir sind laut und wir werden uns nicht mit Pseudoangeboten und warmen Worten zufrieden geben!“ stellt Thorsten Gröger, IG Metall Bezirksleiter Niedersachsen und Sachsen Anhalt, klar.

Deshalb ruft die Gewerkschaft ihre Mitglieder am Montagabend und Dienstag auf, erneut die Arbeit nieder zu legen und die Spätschicht in einer Frühschlussaktion am Montagabend zwei Stunden eher um 20:00 Uhr zu beenden. Die Arbeitsniederlegung der Nachtschicht erfolgt am Dienstag, den 30.03., früh von 4:00 bis 6:00 Uhr. Die Arbeit der Frühschicht und Normalschicht Gleitzeit ruht wegen des Warnstreiks in der Zeit von 12:00 bis 14:00 Uhr.

„Die Pandemie hält uns nicht von der Durchsetzung unserer Forderungen ab. Arbeitskampf können wir in jeder Situation wenn es nötig ist, selbstverständlich unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln. Das ist möglich und sicher. Wenn Volkswagen und die anderen Arbeitgeber geglaubt haben, wegen Corona legen wir nicht los, haben sie sich grob verrechnet! Die Kolleginnen und Kollegen haben bisher durchgehend engagiert gearbeitet und alles möglich gemacht, dass die Betriebe nicht wirtschaftlich abstürzen. Jetzt muss der weitere Verhandlungsverlauf durch respektvollen Umgang mit den Forderungen und dem Willen zur Lösung von Volkswagen ernsthaft vorangebracht werden", so Eva Stassek weiter.

Die Forderungen der IG Metall sind:

  • 4 Prozent mehr Einkommen und Ausbildungsvergütung
  • Ausweitung der tariflichen Freistellungszeiten für alle IG Metall-Mitglieder
  • Festschreibung von 1.400 Ausbildungsplätzen

"Wir haben kein Verständnis für diese Verzögerungstaktik mit Mini-Angeboten – schon gar nicht, weil sich aktuell schon weitere Herausforderungen stellen, die den Beschäftigten im laufenden Jahr wieder viel abverlangen werden. Ich kann der Volkswagen-Verhandlungsführung nur raten, sich endlich zu bewegen und uns ein gehaltvolles Angebot zu unterbreiten, dann werden sie weiterhin motivierte und engagierte Beschäftigte haben, die das Unternehmen voranbringen", so Stassek weiter.

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