Die EU kurz vor den Europawahlen 2019

22.01.2019 | "Hat die europäische Union ausgedient?" war eine der großen Fragen bei der vom Deutschen Gewerkschaftsbund, Friedrich Ebert Stiftung und der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben durchgeführten Veranstaltung "Europa vor den Wahlen. Weniger Markt und dafür mehr Soziales".

Eva Stassek

Vor den Europawahlen am 26. Mai 2019 befindet sich Europa in einer Legitimations-, Existenz- und Identitätskrise. Einig waren sich die Impulsgeber der Tagung bei der Frage der Herausforderungen für die EU. Ökonomischer Globalisierungsdruck und damit einhergehende unterschiedliche ökonomische Entwicklungen, Migrationsfragen sowie ein erstarkender Rechtspopulismus sind zentrale Krisenfelder.
Vor diesen Hintergründen sowie einer schlechten Krisenbewältigung beim Brexit und bei der Finanzkrise am Beispiel Griechenland und Portugal wird die EU in weiten Bevölkerungsteilen als zunehmend kritisch betrachtet.

 

"Bedauerlicher Weise werden die Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte und vor allem der letzten Jahre nicht wahrgenommen bzw. von den Negativ-Meldungen überlagert", so Eva Stassek, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig. "Dabei sind inzwischen einige Generationen Bürger mit der Vision und der begründeten Hoffnung nach einem lebenswerten, zukunftsfähigen Europa aufgewachsen, das uns positive Zukunftsperspektiven bringt. Beispielhaft seien das Kennenlernen anderer Kulturen, Bildung, Arbeit und Einkommen, Freizeitgestaltung und vor allem das friedliche Zusammenleben genannt."

 

Dementsprechend muss daran gewirkt werden, dass einerseits die vielen positiven Errungenschaften der EU wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Andererseits muss sich Europa in vielen Fragen neu aufstellen. "Wir als IG Metall haben Anforderungen an ein soziales Europa, in dem die Menschen geschützt werden, gute Arbeit haben, sich bilden können und Völkerverständigung nicht nur auf dem Papier steht", macht Stassek deutlich. Europa müsse für die Bürger wieder eine Herzenssache werden, die sie in ihrem Sinne gestalten wollen.

Von: pw/dud

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