06.03.2019 | „Miteinander für Morgen – solidarisch und gerecht“: Unter diesem Motto findet im Oktober 2019 der 24. Ordentliche Gewerkschaftstag der IG Metall in Nürnberg statt. Die IG Metall Braunschweig bereitete sich in ihrer Delegiertenversammlung inhaltlich und personell auf dieses Ereignis vor.
"Die anstehenden Veränderungen in der Arbeitswelt sind riesig. Wir wollen diesen Wandel sozial, ökologisch und demokratisch gestalten", stimmte Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, die Delegierten auf die Herausforderungen der nächsten Zeit ein. Zunächst werde die IG Metall sich ein möglichst klares Bild von den Auswirkungen der Transformationsprozesse auf Beschäftigung und Mitbestimmung verschaffen und daraus ihre Anforderungen an die Arbeitswelt der Zukunft formulieren. Zu einem sozialen Wandel gehöre es auch, die ungleichen Verhältnisse in Ost und West endlich zu beseitigen. "Fast 30 Jahre nach der staatlichen Einheit Deutschlands gibt es kein Argument, bei der Arbeitszeit mit zweierlei Maß zu messen. Das ist eine Frage der sozialen Einheit", stellt Gröger klar.
Das Thema Arbeitszeit beschäftigt auch die IG Metall Braunschweig weiterhin. In der letzten Tarifrunde wurde die Einführung eines tariflichen Zusatzgeldes von 27,5 Prozent erreicht – mit der Wahloption für Beschäftigte stattdessen acht zusätzliche freie Tage (Metall- und Elektroindustrie) bzw. sechs freie Tage (Volkswagen) zu wählen, wenn sie Kinder erziehen, Angehörige pflegen oder in Schicht arbeiten. "Bisher wurde schon über 3200 Anträgen auf eine Umwandlung des tariflichen Zusatzgeldes in freie Tage stattgegeben. Das ist ein wirklicher Gewinn für die Kolleginnen und Kollegen und bestärkt uns darin, das Thema Arbeitszeit weiter im Blick zu behalten", erklärt Eva Stassek, erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig.
"Dass unsere Themen bei den Beschäftigten ankommen, zeigt auch die erneut positive Mitgliederentwicklung", freut sich die zweite Bevollmächtigte, Garnet Alps. Gerade im Zuge der letzten Tarifrunde habe diese noch einmal an Fahrt aufgenommen.
Im Anschluss diskutierten die Delegierten engagiert ihre Anträge an den Gewerkschaftstag. Die IG Metall Braunschweig wird auf Beschluss der Versammlung neun Anträge an den Gewerkschaftstag 2019 richten – zur Stärkung der gesetzlichen Rente, zur Ausweitung der betrieblichen Mitbestimmung auf die Personalbemessung, zu besseren und finanziell abgesicherten Qualifizierungsangeboten, zu weiteren Arbeitszeitverkürzungen und zum Umgang mit Rechtspopulismus im Betrieb.
Vertreten wird die IG Metall Braunschweig auf dem Gewerkschaftstag von Eva Stassek (Erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig), Uwe Fritsch (Betriebsratsvorsitzender Volkswagen Braunschweig), Martin Grun (Betriebsratsvorsitzender Zollern) und Michael Steffens (Betriebsratsvorsitzender Rosier).