Delegiertenversammlung

Zukunft sichern und gestalten

17.03.2021 | Im Fokus der - wegen der Pandemie digital durchgeführten - Delegiertenversammlung stand die aktuelle Tarifbewegung.

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„Mit kreativen Aktionen und seit 2. März flächendeckenden Warnstreiks, haben wir es mit vielen Kolleg*innen dieser schwierigen Phase mitten in einer Pandemie gemeinsam geschafft, unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen“, resümiert Eva Stassek, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig, die letzten Wochen und bedankte sich dafür bei den mehr als 7000 beteiligten Kolleginnen und Kollegen.

Die Arbeitgeber haben in den bis zu vier Verhandlungsterminen in den verschiedenen Tarifgebieten bisher kein Angebot unterbreitet. Stassek machte deutlich: „Wir werden bei dieser Verweigerungshaltung der Arbeitgeber unsere Warnstreiks ausweiten. Wer in der Pandemie arbeiten kann, kann auch in der Pandemie streiken – die Kolleginnen und Kollegen sind wegen der ausbleibenden Angebote sauer und bereit dazu.“

Kollege Martin Grun, Betriebsratsvorsitzender bei BHW, schilderte den Delegierten den Schock und die derzeitige Situation im Betrieb nach der Mitteilung der Muttergesellschaft MIBA, den Standort kurzfristig abzuwickeln und die hiesige Fertigung (Gleitlager mit großem Durchmesser für z.B. Schiffmotoren) zur Kompensation von entfallenden Aufträgen in der Automotiv-Sparte nach Österreich zu verlagern. Er zeigte auch die Schritte des Betriebsrates gemeinsam mit der Geschäftsstelle sowie Bezirksleitung und des Vorstandes der IG Metall und mit sehr engagierter Unterstützung der örtlichen Politiker aller Parteien auf, um diese Schließungs-Entscheidung abzuwenden. Die Kolleg*innen von BHW werden an der Tarifkundgebung am Freitag, dem 19.3.2021 um 13.00 Uhr auf dem Schlossplatz teilnehmen, bei der auch Martin Grun zum Thema Beschäftigungssicherung und den tariflichen Möglichkeiten, die bei einer Fortführung der Fertigung hier helfen könnten, sprechen wird.

Stassek sprach ein weiteres wichtiges Zukunftsthema an: „Als Metaller*innen müssen wir uns auch auf die anstehenden umfangreichen Veränderungen in Arbeitswelt und Gesellschaft, wie sie z.B. durch Digitalisierung, Transformation, ökologische Anforderungen sowie durch veränderte Produktions- und Lebenskonzepte entstehen, einstellen und Antworten zur Bewältigung finden. Das ist insbesondere bei den anstehenden Generationswechseln in den betrieblichen und gewerkschaftlichen Gremien dringend geboten, um weiterhin stark, konfliktfähig und kompetent agieren zu können.“ Mit dem Projekt „IG Metall vom Betrieb aus denken“ gehe man diesen Prozess nun an. Malte Stahlhut, zuständiger Gewerkschaftssekretär für dieses Projekt erläuterte dazu: „Wir wollen die Mitbestimmung der Arbeitnehmer und die Gewerkschaftsarbeit in den Betrieben zukunftsfest machen.“ In mehreren Betrieben in Braunschweig und Wolfenbüttel werden aktive, insbesondere junge Kolleg*innen in den nächsten Monaten betriebliche Veränderungsprojekte aufgreifen und so entwickeln, dass auch in Zukunft die Metaller*innen gut vernetzt, durchsetzungsfähig und in den anstehenden betrieblichen und gesellschaftlichen Prozessen mit ihren Mitbestimmungsmöglichkeiten optimal aufgestellt sind.

„Dass die Beschäftigten die IG Metall nach wie vor als starke Partnerin für die Arbeitswelt der Zukunft begreifen, zeigt sich auch in unserer Mitgliederentwicklung“, stellt die Zweite Bevollmächtigte Garnet Alps fest. Trotz der Corona-Krise konnte die IG Metall Braunschweig im vergangenen Jahr über 700 neue Mitglieder begrüßen – erfreulicherweise viele aus IT- und anderen Office-Bereichen sowie viele Azubis die frisch in das Berufsleben starten. Damit stieg die Gesamtzahl der gewerkschaftlich organisierten in der Geschäftsstelle Braunschweig auf 20.465 Mitglieder an.

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