Das war der 1. Mai in Braunschweig

Nach einem solidarischen Grußwort des Oberbürgermeisters Dr. Thorsten Kornblum, einem Fazit zur Tarifrunde des öffentlichen Dienstes durch den Betriebsratsvorsitzenden des Städtischen Klinikums Bernd Kopitzke-Roß und dem Beitrag des Jugendbündnisses sprach als Hauptrednerin auf dem Burgplatz die Soziologin Prof. Dr. Nicole Mayer-Ahuja.

In ihrer Mairede griff sie das Motto des Tages "Ungebrochen solidarisch" auf: "Solidarität ist nicht allgemeine Menschenfreundlichkeit. Bei Solidarität geht es um Konflikt, es geht um Interessen, es geht um Macht. Es geht um das ungeheuer zähe und aufwändige Ringen um gute und menschenwürdige Arbeit. Diese musste und muss immer wieder aufs Neue erkämpft werden. Wenn Arbeitende zusammen für ihre gemeinsamen Interessen eintreten, wird Solidarität erlebbar. Dann bekommt man ein Gefühl dafür, wie die Arbeitswelt auch aussehen könnte: mit weniger Druck, weniger Gegeneinander, mit mehr kollegialer Unterstützung, mehr Anerkennung, mehr Würde, mehr Demokratie in der Arbeit, kurz: menschlicher."

Auch abseits der Arbeitswelt dürften sich die Menschen nicht gegeneinander ausspielen lassen, fährt Mayer-Ahuja fort: "Krieg und Frieden sind stark mit Fragen der Solidarität zwischen Arbeitenden verbunden. Die kleinen Leute sind es, die an den Fronten gegeneinander in Stellung gebracht werden. Sie sind es, die aus ihrerr Heimat fliehen müssen, wenn Kriege, die im Interesse anderer geführt werden, dort die Lebensgrundlage vernichten. Deshalb die Waffen nieder! Geld für gutes Leben, Geld für gute Arbeit, Geld für Frieden, nicht für Waffen, Existenzzerstörung und Tod!"

Im Anschluss an die Kundgebung führte der Demonstrationszug wie immer zum Internationalen Fest im Bürgerpark. In der Bildergalerie findet Ihr einige Eindrücke des gestrigen Tages.