22.09.2022 | Am Dienstagabend kam das „Parlament“ der IG Metall Braunschweig zu seiner vierteljährlichen Sitzung im Cremlingen Event Center zusammen. Bei den Delegierten standen die Herausforderungen des einsetzenden Herbstes und kommenden Winters im Vordergrund. Neben den laufenden Tarifrunden sind dies Fragen um Energieversorgung und deren Finanzierbarkeit.
Garnet Alps eröffnete mit einem Bericht über die Tätigkeiten und die aktuelle Lage die Debatte – im Fokus natürlich auch die laufende Tarifbewegung. „Schon im 2. Quartal 2022 erreichte die deutsche Wirtschaft wieder das Vor-Corona-Niveau. Viele Unternehmen – gerade im Bereich der Metall- und Elektroindustrie – können zudem auch die aktuellen Preissteigerungen an ihre Kunden weitergeben. Die Beschäftigten müssen die ausufernden Energiepreise dagegen selbst tragen“, erklärte Alps. „Deshalb gibt es keinen Grund, uns in den aktuellen Tarifrunden zurückzuhalten. Wir sind bereit, im Herbst Druck auf die Arbeitgeber zu machen, wenn sich diese nicht bewegen!“ Gleichzeitig machte Alps deutlich, dass die Tarifpolitik allein die momentanen Herausforderungen nicht bewältigen könne.
Darauf ging Thomas Würdinger, Ressortleiter Grundsatzfragen in der IG Metall-Vorstandsverwaltung, in seinem Referat ein: „Wir begrüßen die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung als Schritte in die richtige Richtung. Sie muss den eingeschlagenen Weg aber konsequent weitergehen. Die bisherigen Entlastungspakete reichen eben noch nicht aus, die Kaufkraftverluste bei unteren und mittleren Einkommen auszugleichen. Hier muss die Bundesregierung noch stark nachbessern!“, forderte Würdinger. „Neben einer Strompreisbremse brauchen wir beispielsweise auch dringend einen Gaspreisdeckel!“ Für eine sozialverträgliche Gegenfinanzierung müsse eine weitere Forderung der IG Metall, die Besteuerung der Übergewinne, auf den Weg gebracht werden.