Die IG Metall Braunschweig gratuliert

Wilhelm Wallstab feiert 101 Geburtstag - seit 60 Jahren ist er Mitglied der IG Metall

25.10.2010 | Am 21.10.2010 ist Kollege Wilhelm Wallstab 101 Jahre alt geworden, 60 Jahre davon ist er Mitglied der IG Metall. Eva Stassek, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig, besuchte ihn in seinem Seniorenwohnheim im Norden der Stadt und gratulierte herzlich im Namen der Braunschweiger IG Metall.

Eva Stassek gratuliert dem Kollegen Wallstab im Namen der IG Metall

Geboren in Duisburg als Sohn eines Gießers flüchtete die Familie nebst eines älteren Bruders nach dem 1. Weltkrieg vor dem Hunger im Ruhrgebiet in die Region Braunschweig. Hier fanden die Eltern Arbeit und Essen auf einem Gut in Nienrode in der Nähe von Wolfenbüttel. Dort wuchs Wilhelm Wallstab auf und es gefiel ihm gut in der Gegend - so wie für viele ihre Kindheit schön ist, relativiert er bescheiden.

 

In den 20er Jahren ging er ins Ruhrgebiet zurück um im Maler-Betrieb eines Onkels eine Ausbildung zu absolvieren und dort zu arbeiten. 1934 kehrte er zurück um zu heiraten - und blieb in Braunschweig. Den Zweiten Weltkrieg verbrachte er an der polnischen und der russischen Front, wo er auch in Kriegsgefangenschaft geriet und erst 1949 zurückkehrte. Er fand Arbeit als Straßenbahnschaffner, doch als sich die Gelegenheit bot zur MIAG (heute Bühler GmbH)  zu wechseln, ergriff er diese sofort. Dort fand er auch den Weg zur IG Metall, der er heute noch - ganz bewusst - die Treue hält.

 

Bei der MIAG war er als Maler beschäftigt bis zu seinem Arbeitsunfall 1963, der ihn den halben rechten Fuß kostete, als Teile von einem Kran herabstürzten. Ein Kollege rettete ihm das Leben und riss ihn zur Seite - lange war er krank danach. Oft musste er danach zur Krankenkasse. An den Weg kann er sich noch erinnern, der hat sich eingeprägt. Nach seiner Genesung bekam er einen „leidensgerechten Arbeitsplatz“ im „Büro“ - Stundenzettel schreiben und Arbeitsvorbereitung - denn in der Halle arbeiten und lange Stehen konnte er nicht mehr. Zum Mittagessen konnte er jetzt täglich kurz nach Hause in die Breite Straße radeln: Eine enorme Steigerung der Lebensqualität, wie er empfand. 1972 hörte er auf zu arbeiten und ging in Rente - mit 63 Jahren. Seinen Beruf hat er geliebt und bis ins hohe Alter privat auch nach Möglichkeit praktiziert.

 

Im Rentenalter hielt er sich durch verschiedene Aktivitäten und Hobbys fit, um nicht in „Beschäftigungslosigkeit“ und „Lethargie“  zu verfallen.

 

2001 starb seine Frau mit der er sehr eng verbunden war. Seitdem wird er liebevoll von der Frau seines Neffen betreut. Bis letztes Jahr las er regelmäßig die Metallzeitung, jetzt lassen die Augen und die Konzentration nach.

 

Wir wünschen Kollegen Wallstab gute Gesundheit und noch viele angenehme Jahre in seinem neuen Zuhause in einem Seniorenwohnheim, das er in diesem Jahr bezogen hat.

 

Von: es|mm/dud

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