Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie tritt in die heiße Phase

Warnstreik-Auftakt in Braunschweig und Wolfenbüttel: Ausstand bei Zollern BHW, Flammenfilter und MKN

29.01.2015 | Nachdem in der Nacht zum 29. Januar die Friedenspflicht in der Tarifrunde der Metall-und Elektroindustrie abgelaufen ist, reagiert die IG Metall landesweit mit Warnstreiks auf das indiskutable Angebot der Arbeitgeber. In Braunschweig zog fast die gesamte Mannschaft der Früh- und Normalschicht des Gleitlagerherstellers Zollern BWW vor das Werkstor. Auf der Kundgebung mit 150 Kolleginnen und Kollegen sagte der erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig, Detlef Kunkel: "Euer lautstarker und deutlicher Protest zeigt, dass ihr voll und ganz hinter den Forderungen unserer IG Metall steht."

Warnstreik-Auftakt bei Zollern BHW

Bildergalerien von den Warnstreiks bei

  • <link internal-link>Zollern BHW
  • <link internal-link>MKN
  • <link internal-link>Flammenfilter

Die Entgeltforderung von 5,5% bezeichnete Kunkel angesichts der wirtschaftlichen Situation als "richtig, vernünftig und durchdacht". Die Haltung der Arbeitgeber zur Altersteilzeit kritisierte Kunkel scharf: "Die Arbeitgeber wollen nur die in Ruhestand gehen lassen, die ihrer Meinung nach nicht mehr können. Das ist völlig unannehmbar!

 

Kunkel verteidigte auch die Forderung nach einer Bildungsteilzeit: "Bildung hilft auch den Unternehmen. Unsere Forderung ist die richtige Antwort auf den von den Arbeitgebern oft beklagten Fachkräftemangel".

 

Weitere Warnstreiks im Bereich der Braunschweiger Verwaltungsstelle fanden außerdem bei Flammenfilter - hier gingen 150 Kolleginnen und Kollegen vor das Tor - und bei MKN in Wolfenbüttel statt. Bei MKN beteiligte sich praktisch die gesamte Belegschaft der Normalschicht mit 200 Beschäftigten am einstündigen Ausstand.

 

Am Abend wird es außerdem eine weitere Warnstreikaktion bei Zollern BHW mit einer Frühschluss-Aktion der Spätschicht, eine Stunde vor normalem Arbeitsende, geben.

 

Hintergrund

 

In der zweiten Tarifverhandlung hatten die Arbeitgeber lediglich eine Entgelterhöhung von 2,2 Prozent bis Ende des Jahres angeboten. Zudem wollen sie die Altersteilzeitquote auf 2 Prozent reduzieren und damit halbieren. Bezüglich der von der IG Metall geforderten Bildungsteilzeit, verweigern sie kategorisch eine tariflich abgesicherte Regelung. Die IG Metall hält das vorliegende Angebot der Arbeitgeber für nicht verhandlungsfähig und wird ihren Forderungen jetzt mit Warnstreiks Nachdruck verleihen.

Von: mm/dud

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