61.500 Volkswagen-Beschäftigte beteiligen sich an spontanen Aktionen

Metallerinnen und Metaller zeigen Stärke

11.05.2016 | Hannover – Parallel zu den heutigen Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie, beteiligten sich insgesamt rund 61.500 Beschäftigte der Volkswagen-Standorte in Wolfsburg, Kassel, Hannover, Braunschweig, Salzgitter und Emden an spontanen Aktionen.

Im Vordergrund: Uwe Fritsch, BRV VW BS. Foto: Waldemar Grunwald.

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Allein am Standort in Wolfsburg waren rund 35.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beteiligt. In Kassel fand eine Aktion von 6.000 Beschäftigten statt, in Hannover beteiligten sich rund 6.000 Beschäftigte an einer Aktion auf dem Werksgelände, in Braunschweig nahmen 3.500 Beschäftigte an der spontanen Aktion teil, in Salzgitter waren 3.000 Volkswagen-Beschäftigte an einer Aktion auf der „Kreuzung der Metallerinnen und Metaller“ beteiligt und in Emden nahmen an der Aktion rund 8.000 Beschäftigte teil.
 
Hartmut Meine, IG Metall Bezirksleiter und Verhandlungsführer, sprach auf dem Werksgelände in Wolfsburg und äußerte deutliche Kritik am Verhalten des Volkswagen-Managements: „Aus den Volkswagen-Standorten geht heute eine deutliche Warnung an den Vorstand des größten Automobilherstellers in Europa. Die Beschäftigten haben spontan ihre Arbeit niedergelegt, weil sie empört sind über die Hinhaltetaktik des Unternehmens in der Tarifrunde. Dieselkrise und Tariferhöhungen haben nichts miteinander zu tun. Die Verantwortung für die Dieselkrise tragen die Entscheidungsträger im Hochhaus, nicht die Belegschaft. Falls der Vorstand meint, die Beschäftigten dafür zahlen zu lassen, wird es nach Ende der Friedenspflicht ab 1. Juni Warnstreiks geben“.
 
Bernd Osterloh, Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzender der Volkswagen AG, sagte in Wolfsburg: „Wir erwarten, dass Volkswagen in der nächsten Verhandlungsrunde zum Haustarifvertrag ein konkretes Entgeltangebot macht. Und wir erwarten ebenso ein Angebot für die Altersteilzeit. Auch das gehört dazu, wenn man die Zukunft bei Volkswagen gestalten will. Wir wissen, dass es einen Wandel der Arbeitsplätze geben wird und geben muss. Dieser Wandel braucht Sicherheit für die Belegschaften. Wir wollen einen Zukunftspakt, der die Zukunft unserer Standorte und Arbeitsplätze durch konkrete Produkt- und Investitionszusagen sichert.“ Zur Frage der Anerkennungsprämie sagte Osterloh: „Wir wollen, dass das jetzt endlich geregelt wird.“
 
Die dritte Tarifverhandlung mit Volkswagen findet am 19. Mai in Hannover statt.

 

(Presseinformation des IG Metall-Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)

Von: mn/dud

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