Delegiertenversammlung der IG Metall Braunschweig

Lipsch: "Flüchtlingspolitik als Sozialpolitik gestalten"

02.12.2015 | Auf der letzten Delegiertenversammlung in der laufenden Periode referierte Andreas Lipsch, Vorsitzender von PRO ASYL, zum Thema Fluchtursachen und Lösungswege. Lipsch forderte dazu auf, die Aufnahme von Flüchtlingen als längerfristige Aufgabe anzunehmen und ein neues gesellschaftliches Leitbild, basierend auf Vielfalt und Toleranz, zu entwickeln.

Andreas Lipsch, Vorsitzender von PRO ASYL, auf der Delegiertenversammlung der IG Metall Braunschweig (Foto: Maik Matthias, d&d)

Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig

Uwe Fritsch, BR-Vorsitzender VW Braunschweig

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In seinem engagierten Vortrag beleuchtete der PRO ASYL-Vorsitzende Fluchtursachen und Flüchtlingszahlen.  Er stellte heraus, dass die meisten Flüchtlinge in ihren Herkunftsregionen bleiben und auch wieder in ihr Heimatland zurückgehen möchten. Nur 7% aller Flüchtlinge weltweit kämen derzeit  nach Europa, das größte Aufnahmeland dort sei die Türkei. Gleichwohl stelle die andauernd hohe Zahl von fliehenden Menschen Politik und Gesellschaft vor große Herausforderungen. Diese seien aber zu meistern, wenn eine konsequente Integrationspolitik betrieben werde. "Eine Politik der Ausgrenzung befördert nur rassistische Strömungen, zum Wohle der zukünftigen Generationen brauchen wir das genaue Gegenteil". Lipsch schloss: "Investitionen in die Regelsysteme wie Bildung, Gesundheit, Wohnungsbau usw. müssen jetzt kommen - zugunsten aller Menschen."

 

Detlef Kunkel, erster Bevollmächtigter der IG Metall, ging in seinem Geschäftsbericht unter anderem auf die Neuaufstellung der IG Metall-Spitze auf dem Gewerkschaftstag ein und begrüßte die "Geschlossenheit und Stärke der IG Metall", die auf dieser Veranstaltung demonstriert wurde. Die Entschließungen und Leitanträge des Gewerkschaftstages werden Thema der nächsten Delegiertenversammlungen sein, kündigte Kunkel an.


Die nächste Delegiertenversammlung wird sich am 19. April 2016 für vier Jahre konstituieren, die Organisationswahlen in den Bertrieben werden  Anfang des Jahres beginnen. Das Jahr 2016 wird außerdem mit der Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie beginnen, am 13. Januar mit der bezirklichen Tarifpolitischen Konferenz und am 23. Februar mit der gemeinsamen Beschlussfassung über die Forderung, so der vereinbarte Fahrplan.


Einige sehr erste Worte richtete Uwe Fritsch, Betriebsratsvorsitzender von Volkswagen Braunschweig, an die Delegierten. "Aufgrund des Fehlverhaltens einiger Manager sind zahlreiche Arbeitsplätze in unserem Unternehmen bedroht", stellte Fritsch fest. Der Betriebsrat werde sich für alle Beschäftigten, ob als Stammarbeitnehmer, ob in Tochterunternehmen wie der AutoVision oder ob in Leiharbeit angestellt, einsetzen.


Eva Stassek, zweite Bevollmächtigte und Kassiererin, kündigte eine Initiative der IG Metall zur Qualifizierung und Integration junger benachteiligter deutscher Jugendlicher in Verbindung mit jungen Asylbewerbern an, die in den Metallindustrieunternehmen durchgeführt werden soll. Sie lobte darüberhinaus die positive Mitgliederentwicklung und kündigte die ganzjährige Fortsetzung der erfolgreichen Mitgliederwerbekampagne an.


Alle Infos zur Mitgliederkampagne unter:
<link http: mitglieder.die-igmetall.de>mitglieder.die-igmetall.de

Von: pw/dud

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