Delegiertenversammlung der IG Metall Braunschweig

"Kommt zur Demo für soziale Gerechtigkeit und einen konsequenten Politikwechsel am 7. September in Hannover"

11.06.2013 | Auf der 6. Delegiertenversammlung der aktuellen Periode warb der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig, Detlef Kunkel, für ein Umsteuern in der Wirtschafts- und Sozialpolitik: "Statt Niedriglöhnen und prekären Jobs brauchen wir gerechte Löhne, sichere Arbeit und ein verlässliches Rentensystem in ganz Europa. Dafür ist ein aktiv handelnder Sozialstaat unverzichtbar." Kunkel weiter: "Für ein soziales Europa statt Reichtum für Wenige werden wir am 7. September in Hannover ein unübersehbares Zeichen setzen." Auf der Großkundgebung werden u. a. Frank Bsirske, Vorsitzender von ver.di, Susanna Camusso, Generalsekretärin der italienischen Gewerkschaft CGIL und Helga Schwitzer, Vorstandsmitglied der IG Metall, sprechen.

Detlef Kunkel: "Wir machen uns stark für einen Politikwechsel"

Norbert Kuck: "Jetzt haben wir die Chance, prekäre Beschäftigungsverhältnisse einzudämmen"

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Das erstrittene Ergebnis in der Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie sowie bei Volkswagen bewertete Kunkel als "tragfähigen Kompromiss". Es sei gelungen, Inflationsausgleich und einen fairen Anteil am Produktivitätsfortschritt  durchzusetzen. Außerdem habe man eine weitere Differenzierung der Entlohnung in den Betrieben verhindern können. Dies sei nur durch den Druck von bundesweit 750.000 Warnstreikenden möglich geworden.

 

Der Erste Bevollmächtigte ging außerdem auf die Demonstration gegen den Naziaufmarsch am 1. Juni in Wolfsburg ein: "Nazis haben in unserer Region keine Platz. Wo immer sie hinkommen, stoßen sie auf entschlossene Gegenwehr der Demokraten." Antifaschismus sei allerdings eine ständige Aufgabe der Gewerkschaften: "Wir fördern demokratisches Bewusstsein und demokratische Kultur. Der Sally-Perel-Preis  für Respekt und Toleranz von Volkswagen und Betriebsrat ist ein Beispiel dafür."

 

Eva Stassek, 2. Bevollmächtige, konnte in ihrer Rolle als Kassiererin der Verwaltungsstelle die weiterhin gute Mitglieder- und Beitragsentwicklung  aufzeigen. Auffallend sei auch die deutliche Zunahme des Durchschnittsbeitrags der Mitglieder. Diese erfreuliche Entwicklung führte Stassek unter anderem auf gewerkschaftliche Erfolge zurück: "Die Durchsetzung von Branchenzuschlägen bei der Leiharbeit macht sich jetzt deutlich auf dem Konto der betroffenen Beschäftigten und entsprechend bei den Beitragseinnahmen bemerkbar."

 

Als Gastreferent der Versammlung berichtete Norbert Kuck von der IG Metall-Bezirksleitung engagiert über das gewerkschaftliche Problemfeld "Werkverträge und industrielle Dienstleistungen". Kuck stellte die vielfältigen Formen vor, in denen Werkverträge und Leiharbeit heute stattfinden. Dies reiche von schlecht bezahlten und gesundheitlich bedenklichen Beschäftigungsverhältnissen in der Vormontage bis zum Outsourcing der "High Potentials" im Bereich der Entwicklungsdienstleistungen. Kuck sieht gute Chancen, auf Basis des gewachsenen Problembewusstseins in der Gesellschaft gegen diese prekären Beschäftigungsformen vorzugehen. "Wenn wir als Gewerkschafter im Betrieb offen auf die Werkvertragsbeschäftigten zugehen, können wir gemeinsam etwas für Alle erreichen", so Kuck.

 

Das Aufrufflugblatt zur Demonstration am 7. September in Hannover steht unten unter "Dateien" zum Download bereit.

Von: mm/dud

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