Betriebsräte-Konferenz

Großartige Arbeit in der Pandemie

02.10.2020 | Unter dem Motto „Mit Solidarität und Stärke aus der Krise“ trafen sich rund 70 Betriebsrätinnen und Betriebsräte Ende September zu einer von der IG Metall und der Bildungsvereinigung Arbeit & Leben veranstalteten Konferenz in der Braunschweiger Stadthalle. Die Konferenz befasste sich mit den Herausforderungen, mit denen sich betriebliche Interessenvertretungen seit der Corona-Pandemie neu oder verstärkt konfrontiert sehen.

„Als betriebliche Interessenvertreterinnen und -vertreter habt Ihr in der Krise großartige Arbeit geleistet“, stellt Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, heraus. „Regelungen zur Kurzarbeit, zum mobilen Arbeiten und natürlich zum Infektionsschutz habt ihr innerhalb kürzester Zeit verhandelt. Dabei musste an vielen Stellen improvisiert werden. Jetzt aber brauchen wir klare Vorstellungen und Regeln für die Arbeit der Zukunft“, so Benner weiter.

„Die Digitalisierung im Allgemeinen und Themen wie mobiles Arbeiten im Speziellen sind in der Pandemie zunehmend in den Vordergrund der Debatten gerückt“, konstatierte Eva Stassek, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig. „Die Corona-Pandemie hat viele Entwicklungen beschleunigt. Wie zum Beispiel das Homeoffice. Das ist für die Beschäftigten einerseits sehr positiv, aber birgt auch neue Risiken. Bis an den Küchentisch wird der Leistungsdruck weitergegeben und die Arbeitgeber liebäugeln schon damit, Kosten für u.a. Büroräume und Schreibtische einzusparen. Hier müssen wir steuernd eingreifen. Und in Summe kann man feststellen, dass sich die Herausforderungen, die sich schon im letzten Jahr aufgrund von Transformationsprozessen abgezeichnet haben, noch verschärft haben.“ In mehreren Gruppen wurden die Schwerpunktthemen mobile Arbeit, Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Pandemie, Beschäftigungssicherung und Leistungspolitik bearbeitet.

Sowohl in den Arbeitsgruppen als auch in den Lüftungs- und Umbaupausen gab es geplante Gelegenheiten für die Kolleg*innen zu einem Austausch untereinander. „Wir müssen auch und gerade unter Corona-Bedingungen mit den Kolleginnen und Kollegen im Betrieb im Gespräch bleiben“, sagt die Zweite Bevollmächtigte Garnet Alps. „Nichts kann das direkte Gespräch ersetzen.“ Hier zeige sich wegen der Verschiedenheit der Betriebe - vom kleinen Handwerksbetrieb über mittelständische Firmen bis hin zum Industriebetrieb Volkswagen waren insgesamt rund 20 Betriebe auf der Konferenz vertreten - dass es kreativer und individueller Lösungen bedarf, um den Gesprächsbedarfen gerecht zu werden. „Die Pandemie darf nicht dazu führen, dass Mitbestimmungsrechte abgebaut werden, im Gegenteil! Mehr Mitbestimmung wird gebraucht. Die Arbeitgeber wollen genau in die andere Richtung und die Beteiligung der demokratisch gewählten Gremien im Betrieb möglichst gering halten. So geht das nicht. Das entspricht nicht unseren demokratischen Grundsätzen und Ansprüchen an die Mitbestimmung im Betrieb“, verdeutlicht Alps ihren Standpunkt.

Regeln für die Arbeit der Zukunft, wie von Christiane Benner gefordert, werden in allen Gliederungen der IG Metall gemeinsam diskutiert. Die Konferenz bot dafür eine weitere Gelegenheit. Themen und Bereiche die dringend einer mitbestimmten gewerkschaftlichen Regelung bedürfen, wurden qualitativ identifiziert und werden jetzt mit neuem Elan und kreativen Ideen offensiv angegangen.

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