Arbeitsniederlegung bei Till Hydraulik

Erste Warnstreiks seit mehr als 20 Jahren im Metallhandwerk und in der Landbautechnik in Niedersachsen

20.03.2024 | Im Kontext der festgefahrenen Tarifverhandlungen im niedersächsischen Metallhandwerk und in der Landbautechnik hat die Tarifkommission der IG Metall für Warnstreiks in den Betrieben gestimmt.

Arbeitsniederlegung bei Till Hydraulik. Foto: Peter Frank (d&d)

Nachdem auch die zweite Verhandlungsrunde am 12. März 2024 ohne Ergebnis blieb und die Arbeitgeber die nötige Bewegung am Verhandlungstisch vermissen lassen, sieht sich die Gewerkschaft zu diesen Maßnahmen gezwungen, um so den Druck auf die Gegenseite zur dritten Verhandlung Anfang April zu erhöhen.

Beschäftigte bei Till Hydraulik im Warnstreik

Als logische Konsequenz in der schleppenden Tarifauseinandersetzung ruft die IG Metall zu Warnstreiks auf – so etwa beim Betrieb Till Hydraulik in Helmstedt. Dort haben rund 120 Beschäftigte am 20. März die Arbeit niedergelegt.

Forderungen der IG Metall bleiben unbeantwortet

Die IG Metall verfolgt mit den Warnstreiks das Ziel, ihre Forderungen nach einer angemessenen Entlohnung durchzusetzen. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 7,3 %, um die Kaufkraft der Beschäftigten nachhaltig zu stärken. Zusätzlich setzt sie sich für ergebnisoffene Gespräche zur schrittweisen Einführung einer 32-Stunden-Woche ein, um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu verbessern, geschlechtsspezifische Ungleichheiten abzubauen und die Attraktivität des Arbeitsmarktes zu steigern. „Das war ein starkes und entschlossenes Signal. Das gibt ordentlich Rückenwind für die nächste Verhandlungsrunde. Und: Wir können noch eine Schippe drauflegen und so den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen!“, erklärt Garnet Alps, Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Braunschweig.

Enttäuschung über die Haltung der Arbeitgeber

„Die Arbeitgeberseite zeigt zwar Gesprächsbereitschaft bezüglich einer neuen Arbeitszeitregelung, jedoch fehlt es an der notwendigen Entschlossenheit, diese auch umzusetzen", erklärt die Metallerin. Zuletzt hatten die Arbeitgeber vorgeschlagen, dass bei einer Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit die Auszubildenden jedoch ausgenommen werden müssen. „Wir werden im Betrieb aber keine Zweiklassengesellschaft dulden!“, macht Garnet Alps deutlich. Auch mit Blick auf Forderung nach einer tabellenwirksamen Entgelterhöhung zeigen sich die Arbeitgeber zurückhaltend. 

Warnstreiks als notwendige Maßnahme

Die Warnstreiks sollen ein deutliches Signal an die Arbeitgeber senden und den Weg für eine Einigung in der Tarifrunde 2024 ebnen. Ein nächster Verhandlungstermin ist für Anfang April angesetzt - bis dahin wird die IG Metall weitere Betriebe zum Warnstreik aufrufen. 

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