Das "Parlament der Arbeit" tagte in Nürnberg

Messehalle 7 in Nürnberg vom 6. bis 12. Oktober 2019: Fast 500 IG-MetallerInnen trafen sich zum diesjährigen Gewerkschaftstag, der im Gewerkschaftsjargon auch "Parlament der Arbeit" genannt wird. Mit zum Gewerkschaftstag gehört, dass hier auch die verschiedensten Aktivitäten der IG - Metall aus den vergangenen vier Jahre vorgestellt werden. Auch die Worker Wheels Braunschweig haben erneut die Gelegenheit bekommen, mit einem Informationsstand über ihre Aktivitäten für die Gewerkschaftsmitglieder zu berichten.

Der Schwerpunkt des Gewerkschaftstages wurde allerdings im Plenum abgeleistet. Hier nur in Kurzform die wichtigsten Punkte:

• Am Eröffnungstag sprach Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) über die Herausforderungen im Sozial- und Arbeitsrecht. Mit besonderem Intersse verfolgten die Delegierten seine Ausführungen zur geplanten "Grundrente", die allerdings in der großen Koalition noch umstritten ist.
• Am Montag erfolgte die Neuwahl des IGM-Vorstandes. Es wurden alle bisherigen Vorstandsmitglieder wieder gewählt. Jörg Hofmann bekam als Vorsitzender jedoch nur 71 % der Stimmen. Da sich dieses Ergebnis nicht abgezeichnet hatte, sorgte dieses bei den Delegierten und Gästen für große Bestürzung und lebhafte Diskussionen. Mit einer persönlichen Erklärung am folgenden Morgen machte Jörg deutlich, dass ihn das  Ergebnis tief getroffen hat, aber das die IG-Metall sich hiervon sicherlich nicht spalten lassen wird.
• Die rund 500 Delegierten haben dann fast 800 Anträge beraten und beschlossen. Hiermit sind nun die Schwerpunkte der IGM-Arbeit für die nächsten vier Jahre festgelegt. So wurden z.B. die nächsten Eckpfeiler für die Tarifpolitik und die Weiterentwicklung des Rentensystems beschlossen.
• Am Donnerstag besuchte Bundeskanzlerin Angelika Merkel (CDU) den Gewerkschaftstag. In ihrer 30 - minütigen Rede ging sie auf den Anschlag auf die Synagoge in Halle, sowie die weltweiten wirtschaftlichen Probleme ein. Der Anschlag in Halle wurde von allen Anwesenden auf das Schärfste verurteilt und eine stärkere Bekämpfung des Rechtsterrorismus gefordert.

Die Worker Wheels kamen bei diesem großem Programm nicht zu kurz. Auf der "Diavel" von Ducati, die vor einer großen Leinwand mit einem Landstrassenmotiv aufgestellt war, ließen sich in den Pausen knapp 150 Gewerkschafter fotografieren. Der Infostand war zudem Treffpunkt für zahlreiche Bikerinnen und Biker aus dem gesamten Bundesgebiet. Es war eine gute Gelegenheit, auf die Treffen 2020 in Lohr und im Blankenburg (Harz) zu werben.

Zum Schluss unser Fazit nach sieben Tagen Gewerkschaftstag: Von Nürnberg haben wir außer dem Hotel, vier U-Bahnstationen und den Messehallen nicht viel gesehen. Bevor der Kongress richtig losging hatten wir Gelegenheit mit Heinz Urban von der Worker Wheels Erlangen schön fränkisch essen zu gehen. Das waren schöne Stunden, an denen wir ausgiebig "Benzingespräche" geführt haben. Wir waren stolz, dass wir in Nürnberg die Arbeit bzw. Aktivitäten der Worker Wheels präsentieren durften. Dabei haben wir nicht nur die Braunschweiger Gruppe vertreten, sondern das bundesweite Netzwerk unserer Motorradgruppe. Zahlreiche Gewerkschafter hatten uns noch vom letztem Gewerkschaftstag 2015 in Frankfurt in Erinnerung und wir hatten schon den Eindruck das wir zur großen IGM-Familie gehören...

Mit dabei waren: Manfred, Norbert und unzählige Gäste und Delegierte des Nürnberger Gewerkschaftstages