Vor Ort bei einem großen Dilemma...

Besichtigung des Atommülllagers in der Asse

29.09.2023 | Lange war die Besichtigung geplant. Nun hatten sechs Mitglieder der Worker Wheels Braunschweig die Gelegenheit, dass marode Salzbergwerk in der Asse, in der Atommüll eingelagert worden ist, zu besichtigen...

Der Besuch des ehemaligen Salzbergwerkes in der Asse, in dem in dem seit den 60ziger Jahren Atommüll eingelagert worden ist, war schon vor einigen Jahren geplant gewesen. Dann kam die Corona - Epedemie und wie vieles andere konnte der Besuch nicht stattfinden. Am 07. September 2023 war es nun soweit. Leider nur sechs Mitglieder der Worker Wheels Braunschweig konnten sich das Dilemma unter Tage selber anschauen. Denn das Salzbergwerk ist marode, es tritt Wasser ein und der Atommüll soll wieder geborgen werden.

Bevor wir einfuhren stand ein Informationsgespräch über die historischen Ereignisse, die zur Einlagerung des Atommülls geführt haben, auf dem Programm. Offen wurde von den MitarbeiternInnen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) auch erwähnt, dass es schon vor der ersten Einlagerung Hinweise gab, dass das Bergwerk in der Asse für diese Aufgaben nicht geeignet sei. Wider diesem Wissen wurde trotzdem schwach-, mittel- und auch einige hochradioaktive Fässer mit Atommüll eingelagert. Anfangs noch gestapelt, zum Schluss der Einlagerung wurden die Fässer in den riesigen unterirdischen Hallen einfach nur noch abgekippt. Aufgegeben wurde die Einlagerung erst nach massiven Protesten aus der Bevölkerung, die bei den politisch Verantwortlichen zu einem Umdenken und zu einem Ende der Einlagerungen führte. Denn zwischenzeitlich ließ es sich nicht mehr verheimlichen, dass in das Bergwerk Wasser eintritt und die Gefahr bestand das radioaktive Stoffe in die Umwelt austreten. Experten hatten dieses jahrzehntelang abgestritten...

Nach einer Sicherheitsunterweisung, zu der auch die Handhabung eines Bergretters (Atemgerät) gehörte, ging es in den Berg. In über 500 m Tiefe wurden uns der große technische Aufwand gezeigt und erläutert, der zur geplanten Bergung des Atommülls notwendig ist. Im Mittelpunkt steht hierbei immer die Sicherheit der Beschäftigten. Denn niemand weiß so richtig, was einen in den Einlagerungskammern erwartet, wie der Zustand der Fässer ist oder ob neue gefährliche Stoffe entstanden sind. So ist erst 2024 die nächste Öffnung einer Einlagerungskammer geplant. Mit einem Auto ging es auch zu der Stelle im Bergwerk, an der das Wasser in 750 m Tiefe eintritt. In großen Auffangbehältern und durch unzählige Sensoren überwacht, wird hier das Wasser gesammelt und regelmäßig an die Erdoberfläche gepumpt. Bislang ist dieses Wasser nicht redioaktiv belastet, sodass dieses nach einer intensiven Reinigung zur Herstellung von Füllmaterial verwendet werden kann.

Nach fast vier Stunden fuhren wir wieder aus dem Berg aus. Voller Eindrücke über den enormen technischen Aufwand, aber auch ziemlich erschöpft. Unter Tage herrschen rund 35 Grad und auch der Bergretter an der Schulter wiegt fünf Kilogramm. Es war also gut das zum Programm auch das Duschen gehörte. Nach einem Abschlußgespräch über unsere Eindrücke war der Besuch dann nach sechs Stunden beendet und wir fuhren ziemlich bedrückt, da die Probleme mit dem Atommüll in der Asse hätten vermieden werden können, wieder nach Hause.

Mit dabei waren: Roland / Manfred / Thorsten / Michael / Lothar / Norbert

 

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