Möge dir die Erde leicht sein, Sally Perel!

03.02.2023 | Salomon Perel starb am 2. Februar 2023 inmitten seiner Familie in Israel im Alter von 97 Jahren. Der Shoah-Überlebende setzte sich bis zuletzt mit all seiner Energie und jeder Menge Charisma gegen Antisemitismus, Faschismus und rechte Ideologie ein. "Ich sehe den Sinn meines Überlebens darin, junge Menschen aufzuklären, damit sie nicht wieder in so eine Katastrophe gestürzt werden."

Sally Perel

Sally, am 21.  April 1925 in Peine geboren, wurde nach Jahren auf der Flucht aufgrund antisemitischer Verfolgung von Nazis aufgegriffen. Es gelang ihm, unter falscher Identität zu überleben. In Wehrmacht, Hitlerjugend und bei der Arbeit im Volkswagenwerk in Braunschweig lebte er in ständiger Angst, entdeckt zu werden. Sally wanderte nach dem Zweiten Weltkrieg nach Israel aus, um den gerade gegründeten Staat mit aufzubauen.

Vier Jahrzehnte später begann der Shoah-Überlebende, über seine Erlebnisse zu sprechen - vor allem mit jungen Menschen. Es ging darum, aufzuklären und zu reflektieren, wie rassistische und antisemitische Ideologie auch sein Denken vergiftet haben, wie aufklärende Bildungsarbeit und eine nachhaltige Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Ideologie dagegenwirken können und müssen. 

Mit dem Sally-Perel-Preis, der jährlich vom Betriebsrat und der Werksleitung von Volkswagen Braunschweig verliehen wird, werden Projekte und Initiativen von Jugendlichen und Schüler*innen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für konkrete Maßnahmen für mehr Respekt und Toleranz im Alltag stark machen.

Wir gedenken einem groß- und einzigartigen Menschen und sprechen seiner gesamten Familie unser Beileid aus.

Wir werden dein Andenken in der IG Metall bewahren und dich niemals vergessen.

Seine Autobiografie "Ich war Hitlerjunge Salomon" wurde 1990 von der polnischen Regisseurin Agnieszka Holland verfilmt.

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