Internationaler Frauentag 2024

Solidarität gewinnt - Gleichstellung voranbringen!

08.03.2024 | Auch in diesem Jahr fanden in Braunschweig in vielen Betrieben Aktionen zum Internationalen Frauentag statt – unter anderem bei Volkswagen Group Components, Volkswagen Financial Services, Siemens und im Maschinenbau. Dort diskutierten die IG Metallerinnen über Entgeltgerechtigkeit, Arbeitszeit und gleichberechtigte Teilhabe.

Aktion zum Frauentag bei BMA

Frauen verdienen im Durchschnitt 18 Prozent weniger als Männer. Das liegt zum einen an einem stark differenzierten Arbeitsmarkt, in dem Frauen in anderen Branchen arbeiten als Männer und außerdem seltener in Führungspositionen zu finden sind. Zum anderen unterbrechen viele Frauen ihre berufliche Tätigkeit aus familiären Gründen, arbeiten danach in Teilzeit und übernehmen den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit.  Haushaltsführung, Kinderbetreuung, die Pflege von Angehörigen und dazu ehrenamtliche Tätigkeiten: Obwohl Frauen weniger bezahlte Arbeitsstunden leisten, übersteigt ihre Gesamtarbeitszeit mit 45,5 Stunden pro Woche die der Männer um 1,5 Stunden – ein Unterschied, der sich in den vergangenen zehn Jahren sogar noch vergrößert hat. 

Studien belegen, dass viele Frauen ihre Arbeitszeit gerne ausweiten würden, wenn die Umstände dies zuließen. Hierfür mangelt es jedoch an den nötigen Rahmenbedingungen wie umfassender Kinderbetreuung und schulischen Angeboten sowie einer ausgewogeneren Aufteilung der unbezahlten Sorgearbeit. Dazu ist es auch notwendig, dass Väter die Elternzeit verstärkt nutzen. Aktuell nehmen vor allem Mütter Elternzeit in Anspruch. Steuerliche Anreize wie das Ehegattensplitting begünstigen diese Ungleichheit. 

Tarifverträge sind ein wichtiges Mittel bei der Gleichstellung von Männern und Frauen. In tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie liegt die Entgeltlücke bei 11 Prozent, verglichen mit 18 Prozent in nicht-tarifgebundenen Betrieben. „Frauen verdienen in den tarifgebundenen Betrieben pro Stunde 9,65 Euro mehr als ihre nicht-tarifgebundenen Kolleginnen. Das sind monatlich 1400 Euro“, erläutert Garnet Alps, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig.  „Ein Meilenstein war außerdem die 2018 erkämpfte Wahlmöglichkeit zwischen Zeit und Geld in der Metall- und Elektroindustrie.“

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