Work | Life | Progress

Wie kann die Wärmewende gelingen?

08.06.2023 | Ein großer Teil der Wärmeversorgung für Industrie und private Haushalte wird über die Verbrennung fossiler Rohstoffe abgedeckt. Bereits jetzt gibt es klimagerechte Heizungssysteme wie zum Beispiel Wärmepumpen. Aber sind diese bereits massentauglich und woher kommt die Energie dafür? Stehen genug Heizungssysteme zur Verfügung und wer baut sie ein? Diese Fragen diskutierten am Mittwochabend IG Metaller*innen und Aktivist*innen von Students for Future im Haus der Kulturen.

v.l.n.r.: Lukas Meuer, Nikolas Bunnemann (beide Students for Future), Kai-Martin Winter (IG Metall Braunschweig), Angela Ruttig (Betriebsratsvorsitzende Solvis), Foto: Peter Frank (d&d)

Im Vorfeld konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Bild von der Firma Solvis machen, die in Braunschweig effiziente Hybrid-Heizsysteme mit erneuerbaren Energien und integrierter Warmwassertechnik entwickelt – in einer Betriebsstätte, die schon vor 20 Jahren als „Nullemissionsfabrik“ konzipiert wurde. Diese Eindrücke waren eine gute Grundlage für die folgende Diskussion.

Darin forderten die Vertreter*innen von Students for Future die Politik auf, die Rahmenbedingungen für die notwendige Wärmewende zu schaffen. Neben der Erweiterung von Förderprogrammen für den Einsatz regenerativer Energien und einer angepassten Stadtplanung müssten Unternehmen beim Ausbau von Produktionskapazitäten für nachhaltige Dämm- und Heizungstechnologien unterstützt werden. Nicht zuletzt müsse auch an die Aus- und Weiterbildung der notwendigen Fachkräfte gedacht werden.

Hier sieht auch Kai-Martin Winter von der IG Metall Braunschweig den zentralen Punkt für den Erfolg der Wärmewende: „Wer stellt die notwendigen Produkte wo, zu welchem Preis und unter welchen Arbeitsbedingungen her? Und nicht zuletzt: Wer übernimmt dann den Einbau der Heizsysteme? Wie lassen sich die dafür benötigten Fachkräfte gewinnen?“ 

Alle sind sich einig: Ohne das Handwerk kann die Wärmewende nicht gelingen. Dazu müsse es aber deutlich attraktiver für junge Menschen werden. Zum einen brauche es eine Ausbildung auf dem aktuellen Stand der Technik und zum anderen attraktive Arbeitsbedingungen. „Letztere können durch Tarifverträge mit der IG Metall erreicht werden“, bemerkt Winter im Hinblick auf die ausbaufähige Tarifbindung im Handwerk.

Zeit für weitere Diskussionen, Inputs und Austausch gibt es im Oktober. Dann wird die gemeinsam mit der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften Südostniedersachsen und Students for Future organisierte Veranstaltungsreihe „Work | Life | Progress“ fortgesetzt. Thema wird die Weiterbildung in der Transformation sein.

Wer Interesse an zukünftigen Veranstaltungen des Formats hat, kann sich ganz einfach in unseren Verteiler aufnehmen lassen. Dazu bitte eine formlose E-Mail schreiben an: braunschweigdon't want spam(at)igmetall.de

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