Daniela Nowak und Garnet Alps erläutern das Tarifergebnis

Volkswagen: Harte Einschnitte für sichere Jobs

22.12.2024 | Die letzten Monate waren für die Beschäftigten von Volkswagen und die Menschen in den Regionen geprägt von Unsicherheiten und Existenzängsten, herbeigeführt durch den Vorstand von Volkswagen. Dagegen haben wir uns alle gemeinsam gewehrt. Nach fünf Tagen hartem Ringen gibt es nun Klarheit und ein Tarifergebnis: Die Werke bleiben, keiner fliegt raus, aber es gibt harte Einschnitte zu verkraften.

Garnet Alps (links) und Daniela Nowak

Es werden unter anderem bis 2030 Teile der Ergebnisbeteiligung eingebracht, das Urlaubsgeld entfällt, die Auszahlung der Tariferhöhung von 5,5% wird verschoben, dafür kann z.B. kollektiv Arbeitszeit reduziert werden und das Entgeltsystem wird grundsätzlich überarbeitet. Viele weitere Pläne der Arbeitgeber konnten abgewehrt werden, wie beispielsweise das Einbringen von bezahlten Pausen und Nachtschichtzuschlägen. Auch Management und Vorstand müssen verzichten. Und: nur Mitglieder der IG Metall erhalten ab 2027 Zahlungen im Umfang vom Urlaubsgeld, das schrittweise wieder erhöht wird.

Zukunftsinvestitionen und Standortzusagen konnten vereinbart werden. Für Braunschweig heißt das für die SSP-Familie: Hilfsrahmen, Lenkung (Steer by Wire), erste Scheibe Batteriesystemmontage, Steuerung Modulmontage-Standorte für Fahrwerke und Achssysteme.

In den letzten Monaten konnten wir sehen, wie Konzerne Standorte schließen und mit der IG Metall und dem Betriebsrat keine Alternativen vereinbaren, wie beispielsweise Ford, Continental und viele andere. Und weiterer industrieller Kahlschlag ist angedroht. Dass wir den Erhalt aller Werke bei Volkswagen sichern konnten und betriebsbedingte Kündigungen bis 31.12.2030 ausgeschlossen sind, ist keine Selbstverständlichkeit. Es lag an unserer gewerkschaftlichen Kraft. Rund 90% sind Mitglied der IG Metall. Wir alle haben uns an den Warnstreiks beteiligt, die Belegschaften aller Werke haben zusammengehalten und sich nicht spalten lassen. Aber die Sicherheit war nur durchzusetzen, weil wir Kürzungen im Jahresentgelt zugestimmt haben. Diese Einschnitte sind für jeden Einzelnen hart. Aber mit unserem Gesamtpaket konnten wir alle roten Linien halten: keine Werkschließungen, keine Entlassungen und kein Eingriff ins monatliche Entgelt.

Im neuen Jahr werden wir die Details gemeinsam besprechen.

Wir wünschen euch erholsame, schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Daniela Nowak, Betriebsratsvorsitzende VW Braunschweig
Garnet Alps, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig

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