Metallerinnen und Metaller gratulieren Udo Klitzke zum 80. Geburtstag

Im Rahmen seines Design-Studiums war er in den 1970ern erstmals in Braunschweig an der HBK. Weitere Stationen führten ihn dann zunächst zu Promotion und einer wissenschaftlichen Laufbahn nach Berlin an die Kunsthochschule und weiter zum IG Metall Vorstand nach Frankfurt, wo er eine Stelle in der Abteilung „Automation, Technologie und Humanisierung der Arbeit“ antrat.

1993 bot sich für ihn die Chance, die Nachfolge von Wolfgang Leuendorff als 1. Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig zu übernehmen. Diese Position hatte er dann bis 2004 inne.

Garnet Alps gratuliert ihrem Amtsvorgänger im Namen der gesamten IG Metall Braunschweig und hebt hervor: „In Udos Zeit an der Spitze der Verwaltungsstelle fallen einige entscheidende Entwicklungen, die er sehr intensiv geprägt und gestaltet hat. Udo hatte eine Vision für die Region und hat diese mit außerordentlichem Engagement umgesetzt.“

In Reaktion auf den strukturellen Wandel der Industrie und die Krise bei Volkswagen (Einführung der Vier-Tage-Woche) hat Udo gemeinsam mit Prof. Klaus Lompe von der TU Braunschweig und anderen Konzepte zur regionalen Entwicklung auf den Weg gebracht. Die erste Stufe 1994 war dabei die Regionale Entwicklungsagentur SüdOstNiedersachsen (RESON) die letztlich in die Gründung der Projekt Region Braunschweig GmbH mündete (heute: Allianz für die Region), um den Wandel mit gewerkschaftlichem Engagement und wissenschaftlicher Expertise positiv zu beeinflussen. Dabei ist es im Verbund mit den IG Metall-Geschäftsstellen in Wolfsburg Salzgitter und Peine gelungen, die Region über den Tellerrand der Einzelinteressen hinaus zu gestalten und eine neue Kultur der Zusammenarbeit zu schaffen. Dafür wurde ihm 2015 die Braunschweiger Bürgermedaille verliehen.

Ebenfalls in Udos Zeit fällt der massive Ausbau der Volkswagen-Finanz-Sparte zur Volkswagen Financial Services AG am Standort Braunschweig. Dadurch kamen deutlich mehr Angestellte in die IG Metall und damit neue Mitglieder, die nicht von einer „klassischen“ Arbeiterkultur, sondern von den Bedingungen des Banken- und Dienstleistungssektors geprägt waren.

Darüber hinaus ist Udo Reisender und Entdecker. Nach seinem Abschied als Bevollmächtigter bereiste er für viele Monate den afrikanischen Kontinent in einem eigens dafür ausgebauten LKW – sozusagen „van life avant la lettre.“