22.01.2025 | Auch in den zweiten Runden der Tarifverhandlungen für die Stamm- und Kernbelegschaft der Volkswagen Group Services GmbH konnten beide Verhandlungsparteien keine Einigung erzielen. Viele Kolleg*innen sehen sich mit steigenden Lebenshaltungskosten und stagnierenden Gehältern konfrontiert. Die Konsequenz: Zunehmender Frust im Arbeitsalltag sowie Privat leben.
Um ihrer Gefühlslage Ausdruck zu verleihen, überreichten Beschäftigte aus den Logistik- und Fertigungsbereichen der Arbeitgeberseite zu Beginn der 2. Verhandlung eine Petition. Mit zahlreichen Unterschriften macht das Schriftstück auf den Wunsch der Beschäftigten nach einer angemessenen Entgelterhöhung aufmerksam.
Der Arbeitgeber zeigte gegenüber den Kolleg*innen ein gewisses Verständnis. In den Verhandlungen selbst war davon nichts mehr zu spüren. Die Arbeitgeberseite bot eine Entgelterhöhung von 5,5 % ab dem 01.01.2031 an. In 6 Jahren also! Für 2025 und 2026 soll es keinerlei Erhöhungen geben, ab 2027 will der Arbeitgeber in eine neue Tarifrunde gehen - Ausgang ungewiss. Weitere Einzelheiten zu den Verhandlungen gibt es in dieser Woche in einem Flugblatt der IG Metall.
IG Metall Verhandlungsführer Thilo Reusch sagt: "Die Kolleg*innen sind nicht damit einverstanden, aus dieser Tarifverhandlung mit einer Nullrunde raus zu gehen. Die Entgelte liegen schon heute auf einem niedrigen Niveau. Die Lebenshaltungskosten werden in den kommenden Jahren weiter steigen, insbesondere bei Ausgaben für Energie und Lebensmittel. Geld für Freizeitaktivitäten anzusparen ist dabei kaum noch möglich. Wir erwarten, dass auf diese Situation angemessen reagiert wird und das nicht erst in 6 Jahren!"
Melanie Pütter, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Mitte/Nord und Mitglied der Verhandlungskommissionen betont: "Die Verhandlungskommissionen bleiben weiterhin entschlossen: Sie fordern nicht nur eine entsprechende Entgelterhöhung, sondern auch die Wertschätzung, die die Belegschaft für ihre Arbeit verdient. Sollte der Arbeitgeber kein ernstzunehmendes Angebot unterbreiten, wird er mit Konsequenzen rechnen müssen."