27.06.2025 | In der zweiten Verhandlungsrunde haben sich die Tarifparteien im Metallhandwerk und der Landbautechnik in Niedersachsen und Bremen auf eine zukunftsfähige Lösung verständigt, die in die Zeit passt. Die Einkommen steigen ab dem 1. Januar 2026 um 2,9 Prozent – bei einer kurzen Laufzeit von 12 Monaten. Zusätzlich erhalten Mitglieder der IG Metall an Heiligabend und Silvester mehr Zeit für die Familie: Für sie gelten ab diesem Jahr die beiden Tage als bezahlte Freistellung.
„Die Tarifparteien haben unter den aktuellen Rahmenbedingungen einen Abschluss gefunden, der nicht nur die Kaufkraft stärkt, sondern auch Beschäftigung sichert. Mit einer kurzen Laufzeit kommen wir beiden Interessen entgegen und übernehmen Verantwortung in einem der größten Handwerksbereiche in Niedersachsen“, sagte Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall.
Die wirtschaftliche Lage im Metallhandwerk ist derzeit angespannt – viele Betriebe befinden sich in Kurzarbeit. Gleichzeitig zeigen sich erste positive Signale: Die Konjunkturaussichten in der Gesamtwirtschaft wie auch im Handwerk verbessern sich langsam. Vor diesem Hintergrund wurde ein Abschluss erzielt, der Flexibilität für kommende Entwicklungen lässt.
Eckpunkte des Tarifabschlusses:
Ein zentrales Anliegen der IG Metall – mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten – wird in einer gesonderten Gesprächsrunde weiterverfolgt. Die Tarifparteien haben vereinbart, hierzu im März 2026 konkrete Verhandlungen aufzunehmen. Ziel ist es, eine tragfähige Regelung zu flexibler Arbeitszeit und Wahlmöglichkeiten zwischen Zeit und Geld zu entwickeln und gleichzeitig die Planungssicherheit für Beschäftigte und Unternehmen zu erhöhen.
„Die Frage nach mehr Zeitsouveränität brennt den Beschäftigten unter den Nägeln. Da kann die Politik noch so viel von mehr Arbeit erzählen – die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben bleibt für uns ganz oben auf der Agenda“, so Wente weiter.
Bereits im Vorjahr hatte es für die Beschäftigten im Metallhandwerk eine Entgelterhöhung von 6,25 Prozent bei einer Laufzeit von 15 Monaten gegeben. Das jetzige Ergebnis baut auf dieser Entgeltsteigerung auf und stellt aus Sicht der IG Metall unter den gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein verantwortungsvolles Ergebnis dar.
Es gilt eine Erklärungsfrist bis zum 17. Juli 2025. Im Geltungsbereich des Tarifvertrags arbeiten rund 53.000 Beschäftigte in über 2.000 Betrieben in Niedersachsen und Bremen.
(Presseinformation 072/2025 des IG Metall Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)