01.05.2012 | Helga Schwitzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, hat mehr Teilhabe am Wohlstand und faire Behandlung der Beschäftigten gefordert. "Wir fordern Teilhabe am Aufschwung, an den Gewinnen. Darum geht es in den aktuellen Tarifrunden", sagte Schwitzer auf der Kundgebung zum Tag der Arbeit auf dem Braunschweiger Burgplatz.
Die Gewerkschaften forderten Zukunftschancen und Perspektiven für junge Menschen und einen Stopp des Missbrauchs von Leiharbeit und anderer Formen prekärer Beschäftigung. Notwendig sei eine Neuordnung des Arbeitsmarktes, die Schluss mache mit dem Verramschen menschlicher Arbeitskraft. "Prekär ist nicht fair, prekär muss weg", forderte die Gewerkschafterin.
Bildergalerien vom ersten Mai:
Heftige Kritik übte Schwitzer an der herrschenden Krisenbewältigung der EU-Kommission und vor allem der deutschen Bundesregierung. Mit ihren Spardiktaten verschärften sie die Krise in den verschuldeten Ländern und machten aus der Euro- und Schuldenkrise eine Krise der Demokratie.
"Die neoliberale Politik der Deregulierung ist eine der großen Krisenursachen. Jetzt die Krisen mit neoliberaler Politik bekämpfen zu wollen, das ist so, als wollte die Feuerwehr das Feuer mit Benzin löschen", sagte Schwitzer. Sie forderte eine grundlegende Kurskorrektur in Europa: "Wir wollen ein soziales Europa. Wir wollen ein demokratisches Europa. Wir wollen den Euro retten. Aber wir dürfen unsere Demokratie nicht verlieren".