Ministererlaubnis Fusion Miba/Zollern

Beschäftigte wollen Zukunftsfähigkeit und Sicherheit für ihre Arbeitsplätze

16.05.2019 | Am 20. Mai 2019 findet im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die öffentliche mündliche Verhandlung im Ministererlaubnisverfahren Miba/Zollern statt. Es geht um die Frage, ob die Fusion von Teilen der Firma Zollern (Standorte Braunschweig und Osterrode/Harz) mit Sitz in Baden-Württemberg und Miba aus Österreich doch zugelassen wird, nachdem das Bundeskartellamt vorerst eine Absage erteilt hat.

Eva Stassek, Archivfoto. Fotograf: Peter Frank, d&d.

Martin Grun

Bei den beiden genannten Standorten in Braunschweig und Osterode handelt es sich um:

  • zwei tarifgebundene Betriebe
  • in Summe mit rund 450 Beschäftigten, die
  • technologisch gut aufgestellt sind und
  • das Knowhow des deutschen und europäischen Maschinenbaues im Bereich Gleitlager verkörpern.

Die IG Metall und der Betriebsrat von Zollern BHW in Braunschweig befürworten die Pläne eines Zusammenschlusses unter bestimmten Voraussetzungen.

Dazu Eva Stassek, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig: „Wir halten die Entscheidung des deutschen Kartellamtes für zu kurz gedacht, als es die Fusion mit dem Hinweis auf eine zu starke Position in der EU untersagte. Beide Unternehmen sind auf dem globalen Markt zuhause, der Wettbewerb spielt sich längst nicht nur in Europa ab. Der Zusammenschluss von Zollern mit einem europäischen Unternehmen kann die Standorte, das Geschäft, die Arbeits- und Tarifbedingungen sowie die Zahl der Arbeitsplätze in unserer Region stärken.“

Im Zusammenwirken mit Miba könnte die Zukunft beider Betriebe besser gestaltet und ausgebaut werden, da die Geschäftsfelder von Zollern in Braunschweig und Osterode eine Ergänzung zum Portfolio von Miba darstellen. Gemeinsam wäre dieses Unternehmen gestärkt und könnte der internationalen Wettbewerbssituation besser standhalten.

Martin Grun, Betriebsratsvorsitzender von Zollern BHW in Braunschweig betont: „Voraussetzung ist für uns natürlich, dass beide Unternehmen langfristig die Standort- und Beschäftigungssicherung garantieren. Bisher wurde uns versichert, dass durch diese Fusion zukünftig Arbeitsplätze in der Region gehalten und ausgebaut werden sollen. Dafür brauchen wir verbindliche Zusagen. Sie setzen ein wichtiges Zeichen für die Beschäftigten!“

Stassek: „Wir haben uns deshalb in der Angelegenheit an den Bundeswirtschaftsminister Altmaier gewandt. Mit einer positiven Entscheidung, die die Standort- und Beschäftigungssicherung beinhaltet, kann er zukunftsfähigen Arbeitsplätzen und qualifizierten Beschäftigten den Rücken stärken und Perspektiven für eine Zukunft am Standort Deutschland gewährleisten. Das wäre auch ein konstruktiver Beitrag zu industriepolitischen Stärkung in Europa.“

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