Detlef Kunkel zu Leiharbeit

"Wir brauchen reguläre Arbeitsverhältnisse statt befristeter Jobs!"

17.02.2011 | Die Arbeitsmarktzahlen der letzten Monate sehen auf den ersten Blick sehr positiv aus, doch der Teufel steckt im Detail. Detlef Kunkel erklärt: "Es ist gut, dass im Zuge des Aufschwungs die Arbeitslosenzahlen zurückgehen. Dieses Stellenwachstum ist jedoch prekär, da es vor allem auf Leiharbeit beruht. Was wir brauchen sind jedoch reguläre Arbeitsverhältnisse, keine befristeten Jobs zu schlechten Konditionen!"

Detlef Kunkel

Der erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig führt weiter aus: "Der Anteil der Leiharbeitnehmer unten allen Beschäftigten steigt sprunghaft. Für die Betroffenen bedeutet dies geringe Einkommen und unsichere Perspektiven."

Eine Umfrage der IG Metall unter Betriebsräten hat ergeben, dass nur 15% der Beschäftigten unbefristet neueingestellt werden. "Eine unmögliche Situation! Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich aktiv zu werden und diesen Wildwuchs der Leiharbeit zu begrenzen und in geregelte Bahnen zu lenken. Der wichtigste Grundsatz muss dabei lauten: Gleiches Geld für gleiche Arbeit! Arbeit darf nicht zur Ramschware verkommen. Nur wenn Beschäftigte ab dem ersten Tag im Betrieb das gleiche verdienen wie ihre festangestellten Kollegen, können wir verhindern, dass Leiharbeit dazu missbraucht wird, das Lohnniveau insgesamt unter Druck zu setzen", fordert Kunkel.

Am 24. Februar veranstaltet die IG Metall einen bundesweiten Aktionstag gegen Leiharbeit. Auch in den Betrieben der Region werden an diesem Tag Aktionen stattfinden.

"Es geht darum, die Bundesregierung zum Handeln zu bewegen und die Unternehmen dazu zu bringen, den Menschen eine Perspektive zu geben und sie am Aufschwung zu beteiligen, anstatt sie mit kurzfristigen Billig-Jobs abzuspeisen. Daher rufe ich alle Kolleginnen und Kollegen dazu auf, sich gemeinsam mit uns für sichere und faire Arbeitsbedingungen einzusetzen", bekräftigt Detlef Kunkel.

Von: pw/dud

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