Tarifrunde M+E, Volkswagen-Tarifrunde

Warnstreiktag in Braunschweig und Wolfenbüttel - Spontane Aktion mit 2500 Beschäftigten bei Volkswagen in Braunschweig

17.02.2015 | In Braunschweig und Wolfenbüttel haben sich heute knapp 1200 Beschäftigte aus 9 Betrieben der Metall- und Elektroindustrie an Warnstreiks beteiligt. Bei Zollern BHW, Flammenfilter, BMA, Siemens, Siemens Niederlassungen und Bühler in Braunschweig sowie bei Lely Vermeer, Welger Vertriebs GmbH und MKN in Wolfenbüttel legten die Kolleginnen und Kollegen um "5 vor 12" demonstrativ die Arbeit nieder.

Detlef Kunkel bei der Informationsveranstaltung bei Volkswagen

Warnstreikkundgebung bei Siemens in Braunschweig

<link>Bildergalerie von der spontanen Aktion bei VW Braunschweig

 

<link>Bildergalerie vom Warnstreik bei Siemens

 

Gleichzeitig informierten sich 2500 Beschäftigte während einer spontanen Aktion im Volkswagenwerk Braunschweig über ihre Tarifrunde und solidarisierten sich mit den Metallern im Flächentarifvertrag. VW hatte in der letzten Tarifverhandlung ebenfalls nur 2,2% Entgelterhöhung angeboten. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig, Detlef Kunkel, kritisierte das vor den VW-Kollegen scharf: "Dieses Angebot ist eines Weltkonzerns unwürdig und eine Unverschämtheit. Ihr habt mit eurer guten Arbeit für ein hervorragendes Konzernergebnis gesorgt - jetzt wollt ihr auch gutes Geld für gute Arbeit bekommen."

 

Auf der Veranstaltung sprachen außerdem der Vertrauenskörperleiter Stefan Hölzer, der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Mathias Möreke, Marvin Hopp von der Jugend- und Auszubildendenvertretung sowie Waldemar Drosdziok von VW Financial Services.

 

Eva Stassek, 2. Bevollmächtigte der IG Metall in Braunschweig: "Die Uhr steht auf '5 vor 12'. Die Arbeitgeber müssen ihr Angebot deutlich verbessern. Die Kolleginnen und Kollegen haben heute eindrucksvoll bewiesen, dass sie bereit sind, für ihre Forderungen zu kämpfen."

 

Die vierte Tarifverhandlung für die Metall- und Elektroindustrie in Niedersachen ist auf den 27. Februar in Hannover festgelegt worden. Bei Volkswagen ist die nächste Verhandlung unbestimmt für einen Termin Anfang März vorgesehen.

 

In der Zwischenzeit wird es weitere Tarifverhandlungen in anderen Bezirken geben, so verhandelt etwa Baden-Württemberg am 23. Februar in Böblingen weiter.

 

Hintergrund: Die IG Metall fordert für die rund 75.000 Beschäftigten der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie eine Entgeltsteigerung von 5,5%. Mit einer neuen Altersteilzeitregelung und der Einführung einer Bildungsteilzeit soll unter anderem den Herausforderungen des demografischen Wandels und des zukünftigen Fachkräftebedarfs begegnet werden.

 

Die Arbeitgeber bieten bisher lediglich eine Entgelterhöhung von 2,2% an, wollen die Altersteilzeitregelungen deutlich verschlechtern und verweigern sich beim Thema Bildungsteilzeit.

 

In der Volkswagen-Tarifrunde hat sich das Unternehmen das 2,2%-Angebot der Fläche zu Eigen gemacht und ist gegenüber den anderen Forderungen der IG Metall (1400 garantierte Ausbildungsplätze und ein "Zukunftsplan Gute Arbeit") unkonkret geblieben.

Von: mm/dud

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