Betriebsversammlung bei Volkswagen in Braunschweig

VW-Gesetz novellieren - Petition an den Bundestag

06.12.2007 | Braunschweig, 05.12.2007. Mit einem Paukenschlag begann die heutige Betriebsversammlung des Volkswagen-Werkes Braunschweig: Mit einer Petition fordert der Volkswagen-Konzernbetriebsrat die Bundesregierung und die Bundestagsabgeordneten auf, das VW-Gesetz in seiner Substanz zu erhalten. Dafür werden insgesamt mindestens 50.000 Unterschriften benötigt.

Uwe Fritsch: "Das VW-Gesetz muss in seiner Substanz erhalten bleiben"

"Standort- und Beschäftigungssicherung hat auch mit dem VW-Gesetz und den Mitbestimmungsmöglichkeiten der IG Metall und des Betriebsrates zu tun!", warb der Betriebsratsvorsitzende Uwe Fritsch für Unterstützung. "Die Region lebt mit und von Volkswagen, deshalb werden wir über Volkswagen hinaus Unterschriften für eine Novellierung des VW-Gesetzes sammeln." Er forderte alle Bürger Braunschweigs auf, die Petition zu unterstützen.

 

Ein weiterer Schwerpunkt der Betriebsversammlung war die wirtschaftliche Situation von Volkswagen und die Arbeitsbedingungen im Werk Braunschweig. "Wir begrüßen die gute Auftragslage und die hohen Programme", hob der Betriebsratsvorsitzende Uwe Fritsch in seinem Rechenschaftsbericht hervor.
Vor einem Jahr sei den Beschäftigten noch angeboten worden, das Unternehmen mit Abfindungen zu verlassen. Jetzt arbeiteten rund 80% in der Fertigung regelmäßig am Wochenende. Von einer systematischen Untersuchung und Optimierung aller Prozesse und Strukturen, dem sogenannten Volkswagen-Weg, erhoffe sich das Management Produktivitätssteigerungen von jährlich 10% und damit mittelfristig auch Entlastung der angespannten Personalsituation.


Es seien aber sofortige Maßnahmen notwendig, "um die individuellen Belastungen insbesondere im 3-Schicht-System kurzfristig zu verringern", betonte Uwe Fritsch. Kurzfristiges Ziel sei es, die Samstagnachmittag-Schichten zu reduzieren.

 

Der Bericht wurde ergänzt vom Bezirksleiter der IG Metall, Hartmut Meine, der ebenfalls um die Unterstützung der Petition zum VW-Gesetz warb. "Dabei geht es vor allem um den Erhalt der 2/3-Mehrheit im Aufsichtsrat, die etwa bei Standortentscheidungen notwendig ist", machte der IG Metall Vertreter deutlich. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Rede bildeten die Vorschläge der IG Metall zu einer neuen Altersteilzeit-Regelung und Darstellungen der neuen Strategie der NPD, um in den niedersächsischen Landtag zu gelangen.

An der Betriebsversammlung nahmen ca. 2500 Belegschaftsmitglieder teil.

 

(Pressemitteilung Betriebsrat Volkswagen Braunschweig)

 

Von: mm/dud

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