ver.di-Solidaritätsadresse an die streikenden Metaller

12.05.2016 | Schon seit Wochen schwelt der Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie. Die Erwartungen der Beschäftigten und das Angebot liegen noch meilenweit auseinander, so dass es zu weiteren Auseinandersetzungen kommen kann.

Sebastian Wertmüller

Die ver.di-Kolleginnen und -Kollegen erklären sich mit Euch Metallern solidarisch. Eine Lohnforderung von 5 Prozent er-scheint uns weder überdimensioniert noch unangemessen. Die Wirtschaft läuft solide, die Arbeitgeber können das bezahlen.

 

Sehr besorgniserregend finden wir eine Arbeitgeberhaltung, wie sie inzwischen in mehreren Tarifrunden zum Ausdruck kommt: Die wirtschaftliche Lage ist entspannt, das Bruttosozialprodukt wächst. Die Steuereinnahmen sprudeln, die Wirtschaft profitiert zunehmend von der Kaufkraft der Beschäftigten. Da ist es schon eine ganz besondere Frechheit, mit Angeboten von 0,9 % (Metall- und Elektronindustrie) und 1 % (Öffentlicher Dienst) in die Verhandlungen einzusteigen. Das spricht für eine fehlende Wertschätzung der eigenen Beschäftigten. Volkswirtschaftlich ist das unsinnig, weil unseren Kolleginnen und Kollegen dann die Kaufkraft fehlt, mit der die Wirtschaft am Laufen gehalten wird.

 

Und gesellschaftlich ist es ein dreistes Signal der Missachtung an die Menschen, die tagtäglich die Werte schaffen und die Arbeit erbringen, von der unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft leben. Schön wäre es gewesen, wenn wir in den Tarifauseinandersetzungen der IG Metall und denen von ver.di für den Öffentlichen Dienst zu gemeinsamen Aktionen gekommen wären.

 

Es hat nicht sollen sein, wir hatten ein Verhandlungsergebnis noch vor dem 1. Mai auf dem Tisch... Aber wir sind bei Euch, wir unterstützen Euch und werben für Verständnis für Eure berechtigte Forderung.


Ihr schafft das!

 

Sebastian Wertmüller
Geschäftsführer ver.di Region SON

Von: pw/dud

Unsere Social Media Kanäle