Delegiertenversammlung der IG Metall Braunschweig

Tarifrunde 2015: "Wir für Mehr"

18.09.2014 | Die Forderungen der IG Metall für die Tarifrunde 2015 standen im Mittelpunkte der 11. Delegiertenversammlung in der laufenden Periode. Hartmut Meine, Bezirksleiter der IG Metall für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, skizzierte den Fahrplan zur kommenden Tarifrunde und erläuterte den Stand der Forderungsdiskussion.

Hartmut Meine, IG Metall-Bezirksleiter, auf der Braunschweiger Delegiertenversammlung

<link internal-link>Bildergalerie von der Delegiertenversammlung...

 

Zu Beginn der Versammlung stellte Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig, die wesentlichen Vorhaben in der nächsten Zukunft vor.  Die gesetzlichen Änderungen, etwa beim Mindestlohn, der Leiharbeit und der "Rente mit 63"  beschäftigen die Gewerkschafter in den Betrieben. Ein weiterer Schwerpunkt soll das Thema "Industrie 4.0", sein. Dieses Thema beinhaltet die Auswirkungen der intelligenten Vernetzung aller vorhandenen technischen Systeme im - und außerhalb der Betriebe auf die Menschen. Sie sollen noch effizienter eingesetzt und zusammengeschlossen werden, um stärker selbst organisiert und autonomer  fertigen und vertreiben zu können. Schließlich soll die positive Mitgliederentwicklung entschlossen weiterverfolgt werden.


Kunkel ging auch auf die Aktivitäten der IG Metall im Hinblick auf die Umstrukturierungspläne bei den Daimler-Niederlassengen ein. Auch wenn das Vorhaben des Managements nicht gänzlich aufgehalten werden konnte, konnte mit dem erzielten Eckpunktepapier viel erreicht werden: "Der Kampf hat sich gelohnt. Es ist eine Zukunft, die gestaltbar ist."

 

Bei Bühler in Braunschweig seien der Abbau von mehr als 100 Arbeitsplätzen nicht zu verhindern gewesen. Der Betriebsrat hat  für betroffene Beschäftigte einen Sozialplan ausgehandelt.

 

Stefan Ehly, Jugendsekretär, ging auf die Jugendkampagne "Revolution Bildung" ein. Die Mobilisierung für den Jugendaktionstag am 27. September in Köln sei sehr erfolgreich verlaufen. Etwa 200 junge Menschen werden sich aus Braunschweig, mehr als 2000 aus Niedersachsen, auf den Weg machen, sagte Ehly. Zentrale Themen der Kampagne seinen "Geld und Zeit für Bildung und Weiterbildung" und Reformen des Berufsbildungs- und BAföG-Gesetzes.

 

Die 2. Bevollmächtigte, Eva Stassek, zog in ihrem Bericht ein weiteres Mal eine positive Bilanz der Mitgliederentwicklung. Bis Juni seien 391 Kolleginnen und Kollegen der IG Metall Braunschweig beigetreten. Diese Zuwächse kommen nicht nur aus den Großbetrieben. Positive Entwicklungen gebe es auch bei zahlreichen kleineren Betrieben. Außerdem sei es gelungen, die Zahl der Austritte deutlich zu reduzieren.  Die IG Metall Braunschweig arbeite ebenfalls daran, insgesamt mehr Betriebe in die Tarifbindung zu bekommen.

 

"Wir haben auch diesmal den Anspruch, mindestens die Entgeltdiskussion gemeinsam für die Metall- und Elektroindustrie und Volkswagen zu führen", sagte Bezirksleiter Hartmut Meine zu Beginn seines Vortrags. Hintergrund ist, dass der Ablauf der Tarifverträge zwischen ME-Industrie und Volkswagen nur zwei Monate auseinanderliegt. Dadurch sind gemeinsame Diskussionenn  und Forderungen möglich und auch sehr sinnvoll. Der Flächentarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie läuft zum Jahreswechsel ab, Warnstreiks wären nach Ablauf der Friedenspflicht ab 1. Februar 2015 möglich. Die Forderungsdiskussion ist in vollem Gange, im Laufe des Novembers wird der endgültige Forderungskatalog aufgestellt. Klar sei schon, dass neben der Entgeltforderung  die Themen Altersteilzeit und Bildungsteilzeit im Fokus stehen werden.

 

Meine: "Das Thema Altersteilzeit hat für uns höchste Priorität, das hat sich auch aus der Beschäftigtenbefragung ergeben. Ein neuer Altersteilzeit-Tarifvertrag soll bessere Bedingungen enthalten und eine möglichst lange Laufzeit haben".

 

Die Delegiertenversammlung verabschiedete eine Solidaritätserklärung für den Betriebsratsvorsitzenden der Enercon-Tochter WEA Service Ost, Nils-Holger Böttger. Böttger wurde von Enercon gekündigt, nachdem er sich unter anderem für die Rechte von Leiharbeitnehmern stark gemacht hatte. Die IG Metall fordert entschieden die Rücknahme der Kündigung des Betriebsratsvorsitzenden, anständige tarifliche Bedingungen für alle Beschäftigten und demokratische Mitbestimmungsstrukturen bei Enercon.

 

Unten unter Dateien findet ihr die Resolution zu Enercon sowie Solidaritäts-Unterschriftenliste.

Von: pw/dud

Unsere Social Media Kanäle