Protestaktionen gegen die Restrukturierungspläne bei Siemens SIS

23.03.2010 | Die am Donnerstag bekannt gewordenen Restrukturierungspläne für die Siemens IT Solutions and Services lehnt die Braunschweiger IG Metall entschieden ab. Allein im letzten Geschäftsjahr gab es 33 Umorganisationen innerhalb der SIS. Eine durchgängige Geschäftsstrategie ist nicht erkennbar. Allen Umorganisationen gemeinsam ist jedoch der drohende Personalabbau. Nun sollen die SIS Betriebe innerhalb der Siemens AG abgespalten werden.

Montagsspaziergang gegen die SIS Ausgliederung

Detlef Kunkel

Holger Neumann

In Braunschweig arbeiten bei der SIS 70 hochqualifizierte IT-Beschäftigte.

Von den derzeit etwa 9.700 Arbeitsplätze (inkl. Tochterunternehmen) sollen bundesweit ca. 7.500 ausgegliedert und später in ein eigenes Unternehmen überführt werden. Über 2000 Mitarbeiter sollen in der Siemens AG verbleiben, deren Stellen dann entfallen. Für die Standorte könnte somit fast jeder 4. Arbeitsplatz entfallen. Dieser Rechnung folgend sind in Braunschweig 18 Arbeitsplätze bedroht.

"Der eigentliche Skandal ist, dass das Management immer noch kein tragfähiges Konzept für die SIS vorgelegt hat. Personalabbau und dauernde Restrukturierungen auf Kosten der Beschäftigten sind kein Konzept. Wir lehnen die Restrukturierungspläne entschieden ab", kündigt Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig.

"Mit der Einführung eines Tarifvertrags in 2005 wurden den Mitarbeitern mehr als 100 Millionen Euro genommen gegen das Versprechen, die Arbeitsplätze sicherer zu machen. Ihren Teil haben die Kolleginnen und Kollegen auch mit Unterstützung der IG Metall und der Betriebsräte nun erbracht. Aber wo bleibt die Leistung des SIS Managements?", so Kunkel weiter.

"Die ungeklärte Zukunft für die Kollegen, die nicht in die künftige SIS wechseln, ist für uns nicht hinnehmbar. Gleichzeitig fragen sich die Mitarbeiter, woher sie eigentlich das Vertrauen in die neue SIS als zukunftsfähiges Unternehmen nehmen sollen. Dieses Management hat bisher mit dem Zick-Zack-Kurs und den jetzigen Restrukturierungsplänen seinen wirklichen Job nicht gemacht ", kritisiert Monika Engelhardt, Betriebsrätin der SIS-Region Nord, am Standort Braunschweig.

Von: hn/igm-bs

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