Minijobs

Minijob-Grenze: Menschen werden für dumm verkauft

11.12.2011 | Zum Beschluss der Koalition, die Minijob-Grenze auf 450 Euro anzuheben, erklärte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Freitag in Berlin: "Die Koalition will offensichtlich die Menschen in kleinen Beschäftigungsverhältnissen für dumm verkaufen. Sie tut so, als hätte sie für sie eine Gehaltserhöhung beschlossen. Das ist falsch und irreführend."

Buntenbach weiter: "Nicht eine MinijobberIn wird durch die neue Regelung in Zukunft mehr Geld in der Tasche haben. Wer heute 400 Euro verdient, wird keineswegs automatisch 50 Euro mehr bekommen. Im Übrigen verdient ein Großteil der Betroffenen ohnehin nicht einmal 400 Euro. Der Durchschnittsverdienst der 7 Millionen Minijobber liegt nur bei ca. 260 Euro im Westen bzw. 200 Euro im Osten. 

 

Stattdessen werden noch mehr Menschen in den Niedriglohnbereich abgedrängt. Schon heute gibt es 7 Millionen Arbeitsverhältnisse, in denen die Beschäftigten, die meisten davon Frauen, nicht mehr als 400 Euro verdienen. Jeder fünfte Beschäftigte arbeitet zu oft ausgesprochen niedrigen Löhnen - und zwar ohne Arbeitszeitbegrenzung und ohne Sozialversicherung.

 

Auch kleine Beschäftigungsverhältnisse müssen anständig bezahlt werden und gehören in den Schutz der Sozialversicherung. Eine wirkliche Hilfe für die Betroffenen wäre ein flächendeckender, gesetzlicher Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro die Stunde."

 

Von: dgb

Unsere Social Media Kanäle