Warnstreik bei MAG Bonte

Metallerinnen und Metaller protestieren für neuen Tarifvertrag

26.06.2008 | Gemeinsam mit den Beschäftigten will die IG Metall erreichen, dass MAG Bonte wieder an das Tarifsystem des Kfz-Handwerk angebunden wird. Die Geschäftsleitung sperrt sich dagegen. Deshalb erhöht die IG Metall Braunschweig nun mit einem Warnstreik den Druck. Sämtliche Beschäftigten aus der Werkstatt und ein Teil der Angestellten machten deutlich, dass die jetzige Situation nicht mehr hinnehmbar ist, und brachten mit ihrem Warnstreik die Werkstatt zum Stillstand.

Warnstreik bei MAG Bonte

Seit drei Jahren gilt der Tarifvertrag bei MAG Bonte nur noch in der Nachwirkung, d.h. der seinerzeit gekündigte Tarifvertrag besteht in seiner damaligen Fassung fort. Die IG Metall war in den Verhandlungen bereit, die Wieder-Anbindung von MAG Bonte an das Kfz-Tarifsystem schrittweise zu vollziehen. Trotz eines unterschriftsreifen Vertrages hat die Unternehmensleitung die Verhandlungen in letzter Minute platzen lassen und die bisher am Verhandlungstisch erreichten Sachstand widerrufen. Für die Beschäftigten bedeutet

dies: Keine Lohnerhöhungen, kein Inflationsausgleich, keine Anpassung der Entgelte an die allgemeine Lohn- und Preisentwicklung.
Hinzu kommt, dass die Beschäftigten im Zuge der Insolvenz des Vorgängerunternehmens vor drei Jahren bereits deutliche Einbußen beim Weihnachtsgeld hatten hinnehmen müssen.

Alfred Oehl von der IG Metall Braunschweig zeigt sich empört vom Verhalten der Geschäftsleitung: "Angesichts steigender Verbraucherpreise brauchen die Beschäftigten dringend ein kräftiges Lohnplus. Außerdem streben wir die Anbindung an das Tarifsystem des Kfz-Handwerks an, um zu verhindern, dass MAG Bonte mit Dumping-Löhnen Wettbewerbsvorteile gegenüber Betrieben erzielt, die ihre Beschäftigten ordentlich bezahlen. Da die Geschäftsleitung bislang nicht am Verhandlungstisch zu einem Ergebnis zu bewegen war, erhöhen wir den Druck auf der Straße."

 

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Hintergrundinformationen:

In Niedersachsen gibt es neben der Kfz-Handwerksinnung Niedersachsen-Mitte auch den Kfz-Unternehmensverband. Mit beiden hat die IG Metall im Mai bzw. im April diesen Jahres Tarifabschlüsse erzielt. In drei Stufen bekommen die Beschäftigten der angeschlossenen Betriebe über die Laufzeit des Tarifvertrages bis April 2010 Lohnerhöhungen (erste Stufe: 2,9%, zweite: 2,0%, dritte: 2,2%).

In den Kfz-Handwerksbetrieben, die weder der Innung noch dem Unternehmensverband angehören, strebt die IG Metall Haustarifverträge an, die diese Betriebe an das Tarifvertragssystem ankoppeln. Neben der fairen Entlohnung der Beschäftigten will die IG Metall damit auch die Konkurrenz der Betriebe über Dumping-Löhne verhindern.

Von: pw/dud

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