Aktionstag gegen Leiharbeit und prekäre Beschäftigung

Mehr als 3.700 Beschäftigte beteiligen sich an Aktionstag in Braunschweig

24.02.2011 | Am Aktionstag der IG Metall gegen Leiharbeit und prekäre Beschäftigung beteiligten sich in Braunschweig mehrere Tausend Beschäftigte mit Aktionen in und vor ihren Betrieben. Hauptredner bei Volkswagen Braunschweig war Berthold Huber, erster Vorsitzender der IG Metall. Huber kritisierte, dass der Aufschwung an den Menschen vorbei gehe.

IG Metall-Vorsitzender Berthold Huber spricht zu mehr als 2.000 Kolleginnen und Kollegen von Volkswagen in Braunschweig

„Nicht einmal ein Fünftel des Beschäftigungszuwachses in der Metallindustrie geht auf das Konto normaler Arbeitsverhältnisse. Wir müssen so schnell es geht, die verloren gegangene Ordnung am Arbeitsmarkt wieder herstellen. Die prekäre Beschäftigung von heute ist das Gift für die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft von morgen, und sozialer Sprengstoff allemal“, forderte Huber. „Wir verlangen von der Politik, dass sie unwürdige und prekäre Arbeit verbietet statt begünstigt.“

An die Arbeitgeber gerichtet sagte Huber: „Mit prekärer Beschäftigung kann man vielleicht für eine kurze Zeit den Kostenwettlauf gewinnen, aber im Innovationswettlauf dauerhaft verlieren. Stoppt diesen unsinnigen Dumpingwettlauf zu Lasten der Menschen.“

Der Betriebsratsvorsitzende von Volkswagen Braunschweig, Uwe Fritsch, begrüßte die Ankündigung des Unternehmens, noch in diesem Jahr Leiharbeiter in die Stammbelegschaft zu übernehmen und machte die Notwendigkeit deutlich: „Die Wachstumsziele des Unternehmens können nur mit einer wachsenden Belegschaft erreicht werden. Wir müssen wachsen, um zu wachsen. Wir wollen aber nicht nur mehr produzieren, sondern das Werk muss auch innovativ bleiben. Dafür brauchen wir auch in den Service- und Angestelltenbereichen mehr Personal im Haustarif.“

Auch bei Autoliv, Auto Vision, Ball Packaging Europe, BMA, Flammenfilter, Bühler, MKN, Siemens, Solvis, Welger, VW Financial Services und Zollern BHW äußerten die Beschäftigten bei verschiedenen Aktionen ihren Unmut über Leiharbeit und prekäre Beschäftigung.

Detlef Kunkel, erster Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig, zeigte sich erfreut über die hohe Beteiligung in den Braunschweiger Betrieben. „Wir haben heute ein kraftvolles Zeichen gegen Leiharbeit und prekäre Beschäftigung gesetzt. Und wir werden keine Ruhe geben, bis nicht endlich gilt: Gleiches Geld für gleiche Arbeit!“

In Niedersachsen und Sachsen-Anhalt beteiligten sich insgesamt 18.000 Beschäftigte aus 120 Betrieben am Aktionstag.

 

<link internal-link>Bildergalerie von Aktionen in Braunschweiger Betrieben

 

<link internal-link>Weitere Infos und Fotos auf den Seiten der Vertrauensleute Volkswagen Braunschweig

 

Von: mn/dud

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