Delegiertenversammlung der IG Metall Braunschweig

Kunkel zum Tarifergebnis: "Gemeinsam haben wir einen fairen und tragfähigen Kompromiss erkämpft"

06.06.2012 | Mit einem Rückblick auf die gerade abgeschlossene Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie und bei Volkswagen begann die 2. Delegiertenversammlung in der laufenden Periode. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig, Detlef Kunkel, bedankte sich besonders bei allen, die Warnstreiks organisiert und an ihnen teilgenommen hatten: "Nur dank eures konsequenten Auftretens konnten wir gemeinsam dieses gute Tarifergebnis erzielen".

Detlef Kunkel auf der Delegiertenversammlung am 5. Juni 2012

Eva Stassek im Gespräch mit dem DGB-Regionsvorsitzenden Michael Kleber

Thomas Huck berichtete kenntnisreich von den Gefahren der Verarbeitung radioaktiver Stoffe im nördlichen Stadtgebiet Braunschweigs

In Braunschweig hatten sich insgesamt 4.500 Beschäftigte an den Aktionen in der Tarifrunde beteiligt. Kunkel kommentiert: "Neben der ordentlichen Entgeltsteigerung sind wir auch qualitativ ein gutes Stück vorangekommen. Die unbefristete Übernahme ist nun die Regel und die Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte bei der Leiharbeit sind gestärkt worden. Grundsätzlich darf sich der Einsatz von Leiharbeit nicht nachteilig auf die Situation der Stammbeschäftigten auswirken." Auch bei Volkswagen seien die Rechte der Leiharbeitsbeschäftigten verbessert worden. Bundesweit hätten darüber hinaus Vereinbarungen über Branchenzuschläge durchgesetzt worden können, die spürbare Einkommenssteigerungen bewirken. Kunkel zusammenfassend: "Wir reden nicht nur über faire Bedingungen bei der Leiharbeit, sondern handeln auch." 

 

Schließlich konnten weitere Verbesserungen für Jugendliche erreicht werden, z. B. die Regelegungen zur Einstiegsqualifizierungen mit Vergütung und das Büchergeld für Studierende im Praxisverbund, stellte Kunkel zufrieden fest.  

 

Eva Stassek, zweite Bevollmächtigte und Kassiererin, konnte zeigen, dass sich die erfolgreiche Gewerkschaftsarbeit auch in der Mitgliederentwicklung niederschlägt. Besonders bei jungen Menschen und bei den Angestelltenberufen verzeichnet die IG Metall weiter steigende Mitgliederzahlen. Stassek betonte: "Wir wissen, Mitgliederstärke bedeutet Kampfesstärke. Deshalb werden wir mit einer Sommerwerbeaktion 2012 unsere Aktivitäten auf diesem Gebiet weiter verstärken."

 

Als Gast hatte die IG Metall Dr. Thomas Huck von der Braunschweiger Initiative Strahlenschutz eingeladen. Er berichtete über "Radioaktivität in Braunschweiger Wohngebieten". Gemeint ist hiermit hauptsächlich der Plan der Firma Eckert & Ziegler im großen Maßstab im Braunschweiger Norden radioaktiven Müll verarbeiten zu wollen. Huck warnte davor, dass auch radioaktive Niedrigstrahlung Gesundheitsgefahren mit sich bringen könnte, etwa ein erhöhtes Krebsrisiko. Besonders gefährlich sei das in Braunschweig-Thune gelagerte Plutonium. Der Wissenschaftler kritisierte die mangelhafte Informationspolitik des Unternehmens und z. T. auch der zuständigen Behörden. Die Initiative Strahlenschutz fordert, dass es keinen Ausbau der Atommüllverarbeitung im Braunschweiger Wohngebiet geben darf und dass scharfe Sicherheitsvorkehrungen gegen mögliche Unfälle getroffen werden müssen. Huck abschließend: "Braunschweig darf nicht zur Atommüll-Drehscheibe zwischen der Asse und Schacht Konrad werden!"

 

Die Vortragsfolien von Dr. Thomas Huck stehen unten zum Download bereit.

Von: mm/dud

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