TARIFRUNDE FÜR DAS KFZ-HANDWERK

KFZ: IG Metall fordert Entgeltsteigerungen und Beschäftigungssicherung

22.03.2010 | Hannover - Die IG Metall fordert für die rund 39.000 Beschäftigten in 3.400 Betrieben der Kfz-Branche in Niedersachsen und Bremen neben Entgeltsteigerungen beschäftigungssichernde Maßnahmen, so der mit überwiegender Mehrheit gefasste Beschluss der 61 Tarifkommissionsmitglieder für das Kfz-Handwerk.

Das aus zwei Komponenten bestehende Forderungspaket der IG Metall berücksichtigt die besondere wirtschaftliche Situation im Kfz-Handwerk: Die Abwrackprämie hatte eine Sonderkonjunktur zur Folge, von der die Autohäuser massiv profitiert haben. Zudem profitieren die Kfz-Betriebe derzeit vom witterungsbedingten Servicegeschäft. „Die Autohäuser und -werkstätten haben einen Autofrühling erlebt, von dem die Beschäftigten in ihrem Portmonee etwas wiederfinden müssen. Daher fordern wir mehr Geld für die Beschäftigten in der Schlüsselbranche des Handwerks,“ so Hartmut Meine, IG Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

 

Mit der zweiten Forderungskomponente will die IG Metall frühzeitig auf den sich abzeichnenden Strukturwandel reagieren. Es zeichne sich ab, so Meine, dass ein Drittel der Betriebe in Niedersachsen und Bremen den Konzentrationsprozess in der Branche nicht überleben werde. „Um die Beschäftigung sichern zu können, bedarf es zusätzlicher Maßnahmen, wenn die Kurzarbeit ausgeschöpft ist. Wir können uns vorstellen,“ so Meine weiter, „eine Arbeitszeitabsenkung ohne Entgeltausgleich mit einem innovativen Qualifizierungskonzept zu kombinieren. Vorstellbar ist auch die Gründung einer Qualifizierungs- und Transfergesellschaft.“


Die Tarifverhandlungen für das Kfz-Handwerk werden mit zwei Arbeitgeberverbänden geführt. Das erste Sondierungsgespräch mit der Innung des Kfz-Technikerhandwerks Niedersachsen-Mitte und Osnabrück sowie mit dem Unternehmensverband des Kfz-Gewerbes Niedersachsen-Bremen, wird kurzfristig vereinbart, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Wilfried Hartmann.
 
Hartmann kündigte an, dass die IG Metall im Kontext der Tarifrunde im Kfz-Handwerk tarifgebundene Betriebe auszeichnen werde. „Wir brauchen ein Gütesiegel für Autohäuser und -werkstätten, damit die Kunden wissen, wo gute Arbeit geleistet wird. Sichere Fahrzeuge und gute Tarifbedingungen sind zwei Seiten einer Medaille.“

 

(Presseinformation des IG Metall-Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)

 

Von: igmnds

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