20 BRAUNSCHWEIGER JAVIS WAREN ZUM ERSTEN MAL AUF EINEM IG METALL SEMINAR

JAVis wollen mitgestalten und verändern

25.05.2011 | Eine Woche konnten sich 88 neue Jugend- und Auszubildendenvertreter für ihre neue Aufgabe fit machen. In kreativen Seminarblöcken wurden die Inhalte gemeinsam erarbeitet. Die Teamer betreuten die Gruppen und gaben Tipps. Am 3. März demonstrierten die Jugendlichen in der Springer Innenstadt gegen prekäre Arbeitsverhältnisse.

Neu gewählte JAVis mit Teamer Holger Neumann (oben rechts außen) aus Braunschweig und Salzgitter beim Seminar

"Ich hätte nie gedacht, dass mich dieses Seminar so begeistern kann", sagt Marvin Hopp von Volkswagen Braunschweig. Im Grundlagenseminar für Jugend- und Auszubildendenvertreter (JAVis) gibt es keinen Frontalunterricht. Jeder Teilnehmer ist gefordert, sich ein zubringen. Die Teamer geben als Moderatoren Tipps und helfen. "Ansonsten erarbeiten wir die Fragestellungen, indem wir verschiedene Materialien und Bücher auswerten", erläutert Kevin Ludwig von Bühler.

 

Diese Arbeitsweise wirkt sich auch auf die Freizeitgestaltung aus. Man geht gemeinsam auf Schnitzeljagd, um kulturelle und politische Fragen zu beantworten. Man spielt abends in der Kneipe Gesellschaftsspiele oder geht in die Sauna. Stefan Hollstein von Siemens Braunschweig: "Ich finde den Austausch einfach toll. Man bekommt viele Ideen, die man im eigenen Betrieb auf den Weg bringen kann."

 

Die Seminargruppen sind nach Regionen eingeteilt, so dass die Jugend- und Auszubildendenvertreter (JAVis) sich auch nach dem Seminar intensiv austauschen können. Die Braunschweiger und Salzgitteraner sind in einer Gruppe. Gewerkschaftssekretär Holger Neumann aus Braunschweig: "Schön wäre es, wenn diese kreative Arbeit in unserem Ortsjugendausschuss (OJA) fortgesetzt wird." Im OJA engagieren sich zur Zeit rund zehn Jugendliche für gesellschaftspolitische Themen. Marvin ist auch dabei: "Wir haben viele spannende Projekte gemacht, wie etwa Aktionen im Vorfeld der Nazi-Demo im Juni."

 

In Springe haben die 88 Teilnehmer am 3. März in der Innenstadt demonstriert. Mit Sprühkreide bewaffnet haben sie ihre Appelle gegen prekäre Arbeitsverhältnisse wie Leiharbeit und Befristungen sowie für die Übernahme der Ausgelernten auf Bürgersteigen hinterlassen. "Die Kreide wird witterungsbedingt verschwinden. Aber die Botschaften bleiben hoffentlich in den Köpfen", sagen die neuen JAVis. "Wenn man etwas verändern will, muss man auf die Menschen zugehen." Deshalb setzen die JAVis trotz SMS, Facebook und Twitter auf persönliche Kontakte im betrieblichen und privaten Bereich. "Die moderne Kommunikationstechnik ist dabei nur ein Hilfsmittel." (metallzeitung 06/2011)

Von: metallzeitung

Unsere Social Media Kanäle