3. Tarifverhandlung in der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie

IG Metall weist Angebot der Arbeitgeber als völlig unangemessen zurück

31.10.2008 | "Das Angebot der Arbeitgeber von 2,1% und 0,8% Einmalzahlung ist für uns keine Verhandlungsgrundlage. Die Beschäftigten brauchen spürbare Einkommenszuwächse, das ist ein Gebot der Gerechtigkeit", erklärt Detlef Kunkel, erster Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig und führt weiter aus: "In den Betrieben des Braunschweig-Wolfenbütteler Raumes sind negative Auswirkungen der Finanzkrise nicht feststellbar. Im Gegenteil macht der Großteil der Betriebe gute bis sehr gute Geschäfte. Die Auftragsbücher sind weit bis in das Jahr 2009 hinein prall gefüllt."

Detlef Kunkel

"Die Nettogewinne in der Metall- und Elektroindustrie sind in den letzten vier Jahren mit einem Anstieg von über 200% geradezu explodiert. Deshalb muss ein Tarifabschluss auch die dadurch entstandene Lücke in der Verteilungsgerechtigkeit schließen bzw. verkleinern", ergänzt Eva Stassek, Mitglied der Verhandlungskommission der IG Metall.

 

In der ergebnislosen dritten Verhandlung hatten die Arbeitgeber sich geweigert, einen baldigen Fortsetzungstermin festzulegen. Ein Termin für weitere Gespräche wurde daher nicht vereinbart. Die IG Metall erklärte, sie stünde jederzeit für zielführende Verhandlungen bereit.

 

Mit dem heutigen Tag (Freitag, 31.10.2008) läuft der Tarifvertrag aus. Eine zusätzliche Friedenspflicht im Anschluss an die Vertragslaufzeit wurde bei der letzten Tarifübereinkunft nicht vereinbart.


Kunkel weiter: "Das vorliegende Angebot empfinden unsere Kolleginnen und Kollegen, die hart für die guten Ergebnisse der Betriebe gearbeitet haben, als Zumutung."

 

"Wir machen jetzt Druck! Ab kommender Woche wird es auch im Organisationsbereich unserer Verwaltungsstelle zu Warnstreiks kommen. Anscheinend können wir den Arbeitgebern nur so deutlich machen, dass wir es ernst meinen", bekräftigt der erste Braunschweiger Bevollmächtigte, der auch dem Vorstand der IG Metall angehört.

 


Im Organisationsbereich der IG Metall Verwaltungsstelle Braunschweig arbeiten ca. 6.000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie. Hinzu kommen ca. 1.000 Beschäftigte, die in Betrieben arbeiten, deren Entlohnung sich an den Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie anlehnt. Zum Organisationsbereich der IG Metall Braunschweig gehören auch die Landkreise Wolfenbüttel und Helmstedt.
 

Von: mm/dud

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