Volkswagen

IG Metall setzt fünf Jahre Beschäftigungssicherung bei Volkswagen durch

16.02.2010 | - Über 95.000 Beschäftigte sind bis Ende 2014 vor Entlassungen geschützt - Insgesamt 6.450 Ausbildungsplätze und Übernahme der Ausgebildeten gesichert - Innovationsfonds wird für neue Beschäftigungsfelder ausgebaut Hannover. 16.02.2010 - Die niedersächsische IG Metall und Volkswagen hatten in der vergangenen Tarifrunde vereinbart, über eine weitergehende Beschäftigungsgarantie in 2010 zu beraten. Am heutigen Dienstag wurden die Verhandlungen erfolgreich beendet: Die bis Ende 2011 bestehende Beschäftigungsgarantie wird um drei Jahre verlängert. Bis Ende 2014 sind damit über 95.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Volkswagen vor Entlassungen geschützt.

Die fünfjährige Beschäftigungsgarantie gilt für insgesamt rund 91.300 Beschäftigte der sechs westdeutschen Produktionsstandorte von Volkswagen und für rund 3.900 Beschäftigte der Volkswagen Financial Services AG in Braunschweig. Für die rund 7.900 Beschäftigten der sächsischen Standorte in Zwickau und Chemnitz sowie in der Gläsernen Manufaktur in Dresden, soll bis zum 8. März eine gleichwertige Regelung vereinbart werden.

 

Hartmut Meine, niedersächsischer IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer, zeigte sich am heutigen Dienstag sehr zufrieden mit dem erzielten Tarifergebnis. „Über 95.000 Volkswagen-Beschäftigte sind fünf Jahre vor Entlassungen geschützt. Alle Ausgebildeten werden in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen und damit haben über 6.400 junge Menschen eine hervorragende Perspektive beim größten europäischen Automobilhersteller. In Zeiten der Wirtschaftskrise sollten sich Betriebe der Metall- und Elektroindustrie daran ein Beispiel nehmen. Beschäftigungsgarantie und Wachstumsstrategie“, so Meine weiter, „sind zwei Seiten einer Medaille. Der Erfolg von Volkswagen trotz Krisensituation in der Branche beweist das. Beschäftigte, die ein sicheres Arbeitsverhältnis haben, sind motiviert und bereit an geplanten Produktivitätssteigerungen mitzuarbeiten. Das ist die Basis für den Erfolgskurs von Volkswagen“, so Meine.

 

Die IG Metall hat massiv für die Verlängerung der Ausbildungsplatzgarantie und die Übernahme von ausgebildeten jungen Menschen bei Volkswagen gestritten. In den nächsten 5 Jahren werden jährlich 1.250 Ausbildungsplätze bei Volkswagen und weitere 40 Ausbildungsplätze bei der Volkswagen Financial Services AG in Braunschweig geschaffen.

 

Alle 6.450 Ausgebildeten werden in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. „Volkswagen profitiert ebenfalls von der Ausbildungs- und Übernahmegarantie indem es sich seine Nachwuchskräfte sichert und dem drohenden Fachkräftemangel entgegenwirkt“, sagte Meine.

 

Die Basis der Beschäftigungsgarantie bilden die bestehenden Standtortzusagen aus dem Tarifergebnis von 2006, die bis 2012 verbindlich geregelt sind. Teil des erzielten Tarifergebnisses ist es, dass sich Volkswagen verpflichtet, über weitergehende Standort- und Produktzusagen im nächsten Jahr zu verhandeln. Zudem hat sich Volkswagen tarifvertraglich daran gebunden, wettbewerbsfähige Geschäftsfelder im Kontext der Automobilproduktion zu erschließen, um die Beschäftigung dauerhaft abzusichern. In diesem Zusammenhang wird neben den im Jahresbudget enthaltenen Mitteln für Innovationen, ein weiterer, zweiter Innovationsfonds geschaffen, um wettbewerbsfähige Beschäftigungsfelder zu erschließen. „Die Produktion von Blockheizkraftwerken am Standort Salzgitter ist nur ein Beispiel für die ‚Eroberung’ neuer Geschäftsfelder und die Nutzung vorhandener Kompetenzen im Unternehmen. Es sichert Beschäftigung und Wachstum“, so der IG Metall-Verhandlungsführer Meine.


Mit dem bereits bestehenden Innovationsfonds für den Bereich der automobilen Wertschöpfungskette steht damit jährlich ein zweistelliger Millionenbetrag für beschäftigungsorientierte Innovationen zur Verfügung, über dessen Mittelvergabe Unternehmen und Betriebsrat gemeinsam entscheiden.

 

(Presseinformation des IG Metall-Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)

 

Von: igmnds

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