Delegiertenversammlung der IG Metall Braunschweig

IG Metall: Eine Gewerkschaft für Alle

02.06.2015 | Auf der 14. Delegiertenversammlung der IG Metall Braunschweig in der laufenden Periode standen die bundesweiten großen Konferenzen der Jugend, der Frauen und der Angestellten im Mittelpunkt, die im März im hessischen Willigen stattgefunden hatten. Braunschweiger Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten von ihren Eindrücken und den spannenden politischen Diskussionen vor Ort.

Martina Witkowski

Mathias Möreke

Marlene Seyfried und Marvin Hopp

<link internal-link>Bildergalerie von der Delegiertenversammlung

 

Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig, drückte in seinem Geschäftsbericht die Solidarität der IG Metall mit dem Erzieherinnen-Streik von ver.di aus. In seinem Überblick über die Situation in den Betrieben wies Kunkel auf den bundesweiten Siemens-Aktionstag am 9. Juni hin. Auch in Braunschweig seien 150 Arbeitsplätze von den Umstrukturierungsplänen der Konzernführung bedroht.

 

Im Herbst wird die IG Metall ihre Kampagne gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Leiharbeit und insbesondere Werkverträge mit gemeinsamen Aktionstagen in den Betrieben intensivieren, wusste Kunkel aus dem IG Metall-Bundesvorstand zu berichten.

 

Die 2. Bevollmächtigte und Kassiererin, Eva Stassek, kündigte die Fortsetzung der sehr erfolgreichen Mitgliederwerbekampagne an. Die Verwaltungsstelle sei wirtschaftlich gut aufgestellt: "Steigende Mitgliederzahlen und gute Tarifabschlüsse haben zum positiven Ortskassenergebnis beigetragen".

 

Die Berichte von den IG Metall-Bundeskonferenzen begannen mit der Jugend. "Über 250 Delegierte, mehr als 100 Anträge und ordentlich Potential für Diskussionen, das war die Jugendkonferenz 2015", fasste der Delegierte Marvin Hopp zusammen. Hopp weiter: "Wir setzen in der Jugend auf ein sehr beteiligungsorientiertes Konzept, wir schreiben die Anträge selbst und üben das auch konsequent in einer Schreibwerkstatt". Ortsjugendausschuss-Mitglied Marlene Seyfried stellte fest: "Es ist deutlich geworden, dass sich die 'Junge Generation' nicht über das Alter, sondern über gemeinsame Lebenslagen definiert".

 

Martina Witkowski, Betriebsrätin bei Volkswagen, schilderte die Frauenkonferenz ebenfalls als arbeitsintensiv - und als ermutigend. Im Zentrum stand die Forderung nach fairem Entgelt, nach "gleichem Geld für gleiche Arbeit". Witkowski: "In Sachen Entgeltgerechtigkeit der Geschlechter steht Deutschland auf dem drittletzten Platz in Europa. Hier besteht dringender Handlungsbedarf."

 

Die Angestelltenkonferenz beschäftigte sich mit den Folgen der Digitalisierung der Arbeitswelt und stand unter dem Motto "Neue Zeiten, neue Fragen". Mathias Möreke, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Volkswagen in Braunschweig, fasste zusammen: "Ich sehe zwei wesentliche Fragen, mit denen wir uns in Zukunft verstärkt auseinandersetzen müssen: Wie gehen wir mit der Flexibilisierung der Arbeitszeiten und wie gehen wir mit der Flexibilisierung der Arbeitsorte um?" Klar sei: "Arbeitszeit muss erfasst, vergütet und durch die Beschäftigen plan- und beeinflussbar bleiben bzw. werden." Möreke warb unter anderem für eine neue Internetplattform, die die IG Metall jüngst zur Unterstützung von Online-Zeitarbeitern, sogenannter Crowdworker, gestartet hat (<link http: faircrowdwork.org _blank external-link-new-window>faircrowdwork.org). 

 

Detlef Kunkel bedankte sich am Schluss der Veranstaltung für die engagierten Vorträge: "Dies ist ein Zeichen dafür, wie stark eure Identifikation mit unserer IG Metall ist. In der Vielfalt liegt die Stärke der Gewerkschaft".

Von: mm/dud

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