Jubilarehrung

IG Metall ehrt rund 700 für langjähriges Engagement

06.11.2009 | Knapp 700 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter konnte die IG Metall im Zuge ihrer diesjährigen Jubilarehrung für ihre Verdienste auszeichnen. Auf der feierlichen Veranstaltung im Ölper Waldhaus fragte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig, Detlef Kunkel: "Was wäre die Gewerkschaftsbewegung ohne Menschen wie euch, die sich ohne großes Aufheben tagtäglich in Betrieb und Gesellschaft für die Interessen der arbeitenden Menschen eingesetzt haben?"

Stehend von links: Eva Stassek, Horst Petereit, Peter Rösner, Bernd-Joachim Schulze, Peter Steinmann, Detlef Kunkel. Vorn von links: Helmut Seidel und Albert Bähr

Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter und 40-Jahre-Jubilar, zwischen Festredner Henry Kirch und Eva Stassek

Kunkel verwies auf die großen tariflichen Erfolge wie Urlaubsanspruch und Arbeitszeitverkürzung und dankte den Jubilaren herzlich: "Ohne eure Treue, eure Solidarität und euer Engagement wären diese gewerkschaftlichen Errungenschaften nicht möglich gewesen!"

 

Der 1. Bevollmächtigte der Braunschweiger IG Metall schilderte eindrucksvoll die wechselvolle Lebensgeschichte des Kollegen Albert Bähr, der 1929, also vor 80 Jahren, Mitglied der Gewerkschaft wurde. Bähr ist heute stolze 97 Jahre alt, hat noch viel Freude am Leben und kam in Begleitung seiner Enkeltochter Katja Schneider, die selbst seit 22 Jahren Mitglied der IG Metall ist. Bähr war lange Jahre beim Braunschweiger Maschinenbauer BMA beschäftigt und hat sich dort auch gewerkschaftlich engagiert.

 

Bei der traditionellen Veranstaltung waren 230 Jubilare anwesend, außerdem zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gewerkschaft. Musikalisch wurde die Veranstaltung von den Saxophonklängen des Musikers Adama Logosu-Teko begleitet.


Die Festrede hielt der Kollege Henry Kirch, der bundesweit für außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit zuständig ist. Kirch blickte in die Geschichte der Gewerkschaftsbewegung zurück, denn "ohne Rückblick gibt es keine Zukunft".

 

Er rief den Jubilaren den Wiederaufbau der Gewerkschaftsarbeit nach dem Krieg, die Kämpfe für Arbeitszeitverkürzung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und später um die Angleichung der Arbeits- und Lebensbedingungen in Ost und West in Erinnerung. Auch wenn nicht alle Auseinandersetzungen gewonnen werden konnten, so sei es doch immer wieder gelungen "den Menschen zu zeigen: Wir sind der Anwalt und die Gestaltungskraft für Arbeit und soziale Gerechtigkeit!"

 

Zur aktuellen Situation der globalen Wirtschaftskrise forderte Kirch: "Wir müssen dem Übergang in den ungezügelten Finanzmarkt-Kapitalismus der Reichen und Mächtigen unseren Widerstand entgegen setzen. Und wir müssen diesen Widerstand mit solidarischen und realisierbaren Reformalternativen verbinden."

 

Die Krise des Finanzmarktes setze auch das Rentensystem der Gefahr des Zusammenbruchs aus, denn die private Vorsorge sei unsicher. Deshalb müsse die Gewerkschaft streiten für ein zukunftsfähiges solidarisches Rentensystem auf der Basis des Generationenvertrages und für die Weiterentwicklung der Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung: "Alle rein ins Sozialsystem - so lautet unsere Losung". Statt ‚Rente mit 67’ seien mehr Möglichkeiten des früheren Ausscheidens aus dem Berufsleben nötig, anstatt Rentenkürzungen mehr Sicherheit im Alter und Bildungs- und Berufschancen für junge Menschen.

 

Zum Schluss zollte Kirch den anwesenden Jubilaren Anerkennung mit den Worten: "Die IG Metall und deine Zeit - sie gehören zusammen! Wir haben gemeinsam die Zeiten geändert. Dafür und für vieles mehr hast du mit der IG Metall gekämpft. Du hast Zeit geopfert, um Zeit zu gewinnen. Ein Gewinn für Alle!"

 

(Unten unter "Dateien" steht das Redemanuscript von Henry Kirch zum Download bereit)

 

 

Die Gesamtzahl der diesjährigen Jubilare betrug genau 697 Kolleginnen und Kollegen, davon:

  • 25-jährige Jubilare: 376 Personen
  • 40-jährige Jubilare: 181 Personen
  • 50-jährige Jubilare: 109 Personen
  • 60-jährige Jubilare:   30 Personen
  • 80-jährige Jubilare:     1 Person

 

 

Besonders geehrt wurde Albert Bähr für seine 80-jährige Mitgliedschaft in der IG Metall. Unter den Jubilaren ist dieses Jahr auch Detlef Kunkel, erster Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig, mit seinem 40. Jubiläum.

 

Folgende Mitglieder der Gewerkschaft wurden dieses Jahr besonders geehrt:

 

25-jährige Mitgliedschaft:

  • Bernd Loos, MAG Bonte, Betriebsratsmitglied, ehem. Betriebsratsvorsitzender
  • Peter Foltenowitsch, VW, Schwerbehinderten-Vertrauensmann seit 2006, Referent für Schwerbehinderten-Seminare
  • Stefan Hölzer, VW, Vertrauenskörper-Leiter seit 2004, Betriebsratsmitglied, Beisitzer Ortsverwaltung, Tarifkommissionsmitglied
  • Dirk Scharringhausen, VW, Mitglied der VK-Leitung

40-jährige Mitgliedschaft:

  • Klaus-Peter Meyer, Braunschweiger Flammenfilter, Schwerbehinderten-Vertrauensmann, ehem. Betriebsratsmitglied
  • Reinhard Gehl, Till, Betriebsratsvorsitzender
  • Detlef Kunkel, IG Metall, 1. Bevollmächtigter
  • Edith Graw, Rentnerin, ehemals Telenorma, Mitglied im DGB Frauen-Ausschuss
  • Horst Köckeritz, Rentner, ehemals VW, ehem. Betriebsratsmitglied

50-jährige Mitgliedschaft:

  • Peter Rösner; VW, Prüfer IHK, ehem. Betriebsratsmitglied
  • Bernd-Joachim Schulze, VW, ehem. Betriebsratsmitglied
  • Peter Steinmann, VW, ehem. Betriebsratsmitglied

60-jährige Mitgliedschaft:

  • Horst Petereit, Rentner, ehem. DGB

80-jährige Mitgliedschaft:

  • Albert Bähr, Rentner, ehem. BMA

<link internal-link>Bildergalerie von der Jubilarehrung...

 

Von: mm/dud

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