Delegiertenversammlung der IG Metall Braunschweig

Gröger: "Wir brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben passen!"

13.12.2017 | Gegenstand der Diskussion im Oelper Waldhaus war die Entwicklung der Tarifverhandlungen, die zurzeit sowohl in der Metall- und Elektroindustrie als auch bei Volkswagen, der Feinstblechpackungsindustrie sowie der Holz- und Kunststoff verarbeitende Industrie laufen.

Thorsten Gröger

Eva Stassek

Garnet Alps

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"Ich kann den Arbeitgebern nur raten, ihre Verweigerungshaltung aufzugeben!" betonte Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sowohl mit Blick auf die Metallarbeitgeber und Volkswagen.

 

"Denn wer die Bedürfnisse der Beschäftigten nicht zur Kenntnis nimmt und auf unsere Argumente nicht hören will, der wird den Unmut der Kolleginnen und Kollegen zu spüren bekommen", so Gröger weiter.

 

Und: "Die Arbeitgeber müssen aufhören, den Fachkräftemangel zu beklagen und anfangen, in Ausbildung zu investieren. Zudem können sie Fachkräfte an sich binden, wenn sie den Arbeitnehmer endlich einen Teil der Zeitflexibilität zurückgeben, den sie ihnen jahrelang weggenommen habe. Wir brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben passen. Die Beschäftigten schulden dem Arbeitgeber nicht ihr Leben, sondern nur die vertraglich festgelegte Arbeitszeit.


Aus den Verhandlungen mit der VW-Verhandlungskommission, die am Montag, den 11.12.2017, stattgefunden haben, berichtete Eva Stassek, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig: "Die VW-Verhandlungsführer haben versucht, unsere Forderungen nach einer sechsprozentigen Entgelterhöhung, verbesserter betrieblichen Altersvorsorge und zukunftsfähiger Ausbildung abzublocken und reden sich trotz einer sehr positiven Entwicklung des Konzerns mit der Dieselproblematik heraus. Das ist kein gutes Signal an die Beschäftigten. Wir werden uns jedoch nicht abspeisen lassen. Volkswagen hat noch eine Möglichkeit, am 11.01.2018 ein ordentliches Angebot vorzulegen!"

"Die Wirtschaft brummt und den Beschäftigten wird immer mehr Flexibilität abverlangt. Dennoch legen die Arbeitgeber in den Verhandlungen Forderungen zu weiteren Ausweitungen der Arbeitszeit vor und wollen die Kollegen mit mickrigen zwei Prozent mehr Entgelt und einer Einmalzahlung von 200 Euro abspeisen. Das ist keine Basis um zu einem Ergebnis zu kommen. Entsprechend gereizt ist die Stimmung in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie. Anfang Januar läuft die Friedenspflicht aus und wenn die Arbeitgeber nicht einlenken, dann werden wir mit Warnstreiks in den Betrieben Druck machen", ergänzt Garnet Alps, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig.

Von: pw/dud

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