IG Metall will Tarifbindung in Kfz-Handwerksbetrieben durchsetzen
Gegen Dumping-Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen!
27.11.2008 | Viele Betriebe des Kfz-Handwerks weigern sich, ihre Beschäftigten tariflich zu bezahlen und versuchen stattdessen, gegenüber ihren Konkurrenten mit Dumping-Löhnen und schlechten Arbeitsbedingungen Vorteile zu erzielen. Für die Kolleginnen und Kollegen bedeutet dies: Seit Jahren keine allgemeinen Lohnerhöhungen (trotz steigender Inflation) und lange Arbeitszeiten, zum Teil über 40 Wochenstunden, häufig auch samstags.
KollegInnen des Autohauses Bonte setzen sich für die Tarifbindung ihres Betriebes ein (Juni 2008)
Leider trifft dieses Verhalten auch auf die großen Marktführer in der Region zu, Voets und Duerkop. Beide Unternehmen weigern sich bislang, mit der IG Metall über eine Anbindung an den Kfz-Tarifvertrag zu verhandeln.
"Viele Beschäftigte sind nicht mehr bereit, die schlechten Arbeitsbedingungen hin zu nehmen und setzen sich deshalb für die Gründung von Betriebsräten ein", beschreibt Alfred Oehl, Fachsekretär der IG Metall Braunschweig die Situation und betont: "Gemeinsam können wir die Arbeitgeber zum Einlenken bewegen."
Hintergrundinformationen:
In den Kfz-Handwerksbetrieben, die weder der Kfz-Innung noch dem Kfz-Unternehmensverband angehören, strebt die IG Metall Haustarifverträge an, die diese Betriebe an das Tarifvertragssystem ankoppeln. Neben der fairen Entlohnung der Beschäftigten will die IG Metall damit auch die Konkurrenz der Betriebe über Dumping-Löhne verhindern.
Deutlich besser hingegen die Situation in Betrieben mit Tarifbindung: In Niedersachsen hat sich die IG Metall mit der Kfz-Handwerksinnung Niedersachsen-Mitte und mit dem Kfz-Unternehmensverband im April bzw. Mai 2008 auf einen Tarifabschluss geeinigt. In drei Stufen bekommen die Beschäftigten der angeschlossenen Betriebe über die Laufzeit des Tarifvertrages bis April 2010 Lohnerhöhungen (erste Stufe: 2,9%, zweite: 2,0%, dritte: 2,2%). Die tarifliche Arbeitszeit beträgt 36 Wochenstunden.