"Work I Life I Progress" am 24.10.2018

Diskussion um gute Arbeit im digitalen Zeitalter

25.10.2018 | Digitalisierung, Innovationen und agile Arbeitsmethoden führen zu vielfältigen und tiefgreifenden Veränderungen in Betrieben, privaten Beziehungen und der Gesellschaft. In einer Kooperationsveranstaltung mit der Braunschweiger Zeitung hat die IG Metall im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Work I Life I Progress" Interessierte eingeladen, die Veränderungen der Arbeitswelt in Folge der Digitalisierung zu diskutieren.

Eva Stassek betonte den Gestaltungswillen der IG Metall.

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"Wie kann Digitalisierung konkret gestaltet werden?"


In ihrem Grußwort betonte Eva Stassek, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig, den Gestaltungsanspruch der IG Metall: "Digitalisierung betrifft unsere Arbeitsplätze. Deswegen wollen und müssen wir die Zukunftstrends mitgestalten."

Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, umriss in ihrem Beitrag die konkreten Gestaltungsoptionen: "Digitalisierung schafft Möglichkeiten für bessere Arbeitsbedingungen und innovative Geschäftsfelder. Wenn die Mitarbeiter an Prozessen im Unternehmen beteiligt werden und es eine transparente Digitalisierungsstrategie gibt, kann Digitalisierung zum Vorteil aller gestaltet werden."

Rolf Nohr, Professor an der HBK Braunschweig, betonte, dass sich frühere Schreckensszenarien nicht bewahrheitet haben. Die Ängste um menschenleere Industriehallen sind nicht eingetreten, allerdings müssen bestimmte negative Entwicklungen im Rahmen der Digitalisierung  besser reguliert werden. Tobias Hoffmann, Geschäftsführer von "Hoffmann Maschinen- und Apparatebau" in Lengede, berichtete über die Unsicherheit aus Unternehmerperspektive. Wie Produkte durch Digitalisierung Innovationen hervorbringen sei keineswegs klar. Auch in den Unternehmen müssten die Potenziale erst abgeschätzt werden um eine Strategie entwickeln zu können.


Torsten Kaminski strich die Rolle der Arbeitnehmerinteressenvertretung heraus. Kaminski, selbst stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Siemens in Braunschweig, ging insbesondere auf den Aspekt der Globalisierung ein. Einerseits ermöglichten digitale Arbeitsprozesse einen besseren internationalen Austausch, andererseits verstärken diese Prozesse die Entgrenzung von Arbeit. Hier seien Gewerkschaften und Betriebsräte als Gestalter gefragt.


Die Veranstaltung machte deutlich, dass Digitalisierung nicht nur anhand der Frage nach dem Bestand von Arbeitsplätzen diskutiert werden kann. Digitalisierung bringt einerseits technische Änderungen und Innovationen hervor, verändert aber gleichzeitig Arbeitsprozesse und Arbeitsorganisation. Eva Stassek fasste den gewerkschaftlichen Ansatz wie folgt zusammen: "Für uns als IG Metall geht es darum, die Digitalisierungsprozesse aufzugreifen und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gerade dadurch zu stärken, dass wir die Digitalisierung im Sinne der Beschäftigten beeinflussen und dadurch gute Arbeit ermöglichen." 

 

 

Von: pw/dud

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