1.500 Beschäftigte beteiligen sich an Warnstreiks in Braunschweig und Wolfenbüttel

Detlef Kunkel: "Wir sind bereit für einen Arbeitskampf, wenn die Arbeitgeber es darauf ankommen lassen!"

07.11.2008 | Insgesamt beteiligten sich am 6. November im Raum Braunschweig-Wolfenbüttel etwa 1.500 Kolleginnen und Kollegen an den Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie. Allein beim Maschinenbauer Zollern BHW beteiligten sich mehrere Hundert Beschäftigte aus 3 Schichten am Produktionsausstand. Auch bei BMA und Bühler legten die Beschäftigten den Betrieb zeitweise lahm. Warnstreiks gab es außerdem bei Siemens I MO und Flammenfilter sowie den Wolfenbütteler Betrieben MKN und Welger.

Beschäftigte bei Zollern BHW im Warnstreik

Heino Plate und Detlef Kunkel

"Die Beschäftigten sind empört über das Arbeitgeberangebot von 2,1% plus einer Einmalzahlung von 0,8%. Das würde nicht einmal den Anstieg der Lebenshaltungskosten ausgleichen. Es bleibt bei unserer Forderung von 8 Prozent. Nur so kann die riesige Lücke in der Verteilungsgerechtigkeit verringert werden", erklärte Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig bei der Warnstreikkundgebung vor dem Tor von Zollern BHW.

 

Kunkel bekräftigt: "Wir wollen eine Verhandlungslösung, aber dafür muss die Gegenseite zunächst ein tragfähiges Angebot vorlegen. Falls es in der nächsten Woche am 11./12. November bei den Verhandlungen in Stuttgart nicht zum Durchbruch kommt, stehen die Zeichen auf unbefristeten Streik." Der 1. Bevollmächtigte warnt die Arbeitgeber vor einer Fehleinschätzung: "Der Versuch, aufgrund der aktuellen Finanzkrise Ängste unter den Beschäftigten schüren zu wollen, wird nicht aufgehen. Die massive Beteiligung an den Warnstreiks beweist: Unsere Kolleginnen und Kollegen wissen sehr genau, wofür sie gemeinsam streiten." 

 

Heino Plate, Betriebsratsvorsitzender bei Zollern BHW ergänzt: "Bei Zollern und den anderen Betrieben im Maschinenbau brummt es zur Zeit. Die Auslastung ist hoch und die Arbeitgeber konnten in diesem und den vorangegangenen Jahren ihre Gewinne ordentlich steigern. Ich kann meinen Kollegen nicht erklären, dass wir uns mit einem Angebot abspeisen lassen sollen, das Reallohneinbußen bedeutet." 

 

Bislang wurde noch kein Termin zur Fortsetzung der Tarifverhandlungen für das Tarifgebiet Niedersachsen vereinbart. Bundesweit haben bisher weit über 200.000 Beschäftigte an den Warnstreikaktionen der IG Metall teilgenommen. Im wichtigen Bezirk Baden-Württemberg wird am 11. November weiterverhandelt. Der IG Metall-Vorstand bereitet sich unterdessen auf die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik vor, der unvermeidlich sein wird, falls das Arbeitgeberlager nicht zum Einlenken bereit sein sollte.

 

<link internal-link>Bildergalerie von den Warnstreiks bei Zollern BHW

 

<link internal-link>Bildergalerie von den Warnstreiks bei Siemens I MO, Bühler und MKN

Von: mm/dud

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