BHW Plain Bearings GmbH: Widerstand gegen Schließungsbeschluss

22.02.2021 | Gewerkschaft und Arbeitnehmervertreter*innen wehren sich gegen den Plan des Mutterkonzerns Miba, den Braunschweiger Standort des Gleitlagerherstellers zu schließen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz zusammen mit Vertreter*innen der Bundes- und Landespolitik legten Eva Stassek und Martin Grun ihre Standpunkte zu den Unternehmensplänen dar.

Erst im Jahr 2019 hatten sich das österreichische Unternehmen Miba und die Zollern-Beteiligungs-GmbH (die bisherige BHW-Eigentümerin) zusammengeschlossen. Wegen kartellrechtlicher Bedenken war dies nur durch eine spezielle Ministererlaubnis und unter Investitionsauflagen möglich. Im Februar 2021 überraschte die Unternehmensleitung jedoch mit der Ankündigung, den Standort innerhalb eines Jahres schließen zu wollen und schockierte mit dieser Nachricht die ca. 270 Beschäftigten.

Martin Grun, Betriebsratsvorsitzender BHW, erklärt dazu: "Wir fordern die Rücknahme des Stilllegungsbeschlusses. Es darf auch keine Verlagerung von Produkten oder Verfahren an andere Standorte oder Auslagerung an Fremdfirmen geben. Zudem bestehen wir darauf, dass die im Vorfeld des Zusammenschlusses gemachten Zusicherungen über Investitionen und Beschäftigungssicherung am Standort Braunschweig eingehalten werde. Die Zukunftsperspektive muss sein: Stärkung und Ausbau des Standortes Braunschweig zum Technologieführer!"

Eva Stassek, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig, ergänzt: "Es sieht so aus, als seien die Schließungspläne langfristig und unter Umgehung des Betriebsrates vorbereitet worden. Die Corona-Pandemie wird als fadenscheinige Begründung herangezogen, dabei ist die Auftragslage stabil. Die versprochenen Investitionen sind ausgeblieben und entgegen der Vereinbarungen sollen Know-How aus Braunschweig abgezogen sowie die Produktion nach Österreich verlagert werden."

Stassek führt weiter aus: "Dass zwei Unternehmen sich mit einer Sondererlaubnis zusammenschließen, um nun die Produktion ins Ausland zu verlagern, ist an Kaltschnäuzigkeit kaum zu übertreffen. Dies war sicher nicht im Sinne derer, die für die deutschen Standorte Investitionsauflagen gemacht haben. Wir werden dieses rücksichtslose Vorgehen nicht hinnehmen und zusammen mit den Arbeitnehmervertreter*innen und der Belegschaft des Braunschweiger Standortes BHW Plain Bearings GmbH um den Erhalt des Werkes kämpfen!"

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