Delegiertenversammlung der IG Metall Braunschweig

"Beschäftigungssituation von jungen Menschen ist nicht hinnehmbar"

30.11.2011 | Die Tarifrunde 2012 wird die IG Metall unter das Motto "Arbeit - sicher und fair" stellen. Auf der gestrigen Delegiertenversammlung der Braunschweiger IG Metall stellte Martina Manthey den Fahrplan zur kommenden Tarifrunde vor. Sie ist Tarifexpertin in der Bezirksleitung der Gewerkschaft. Manthey kritisierte besonders die Situation von jungen Menschen, die zu Perspektivlosigkeit und Resignation führe: "54% der 20- 24-jährigen befinden sich inzwischen in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen. Diese Entwicklung ist unsäglich!"

"Arbeit muss sicher und fair sein": Martina Manthey präsentierte die Grundlinien der IG Metall in der Tarifrunde 2012.

Malte Stahlhut, seit 1. November neuer Gewerkschaftssekretär in Braunschweig, stelllte sich den Delegierten vor. Er will unter anderem die Jugendarbeit weiter voranbringen.

Detlef Kunkel und Eva Stassek auf der 16. und letzten Delegiertenversammlung der laufenden Wahlperiode. Kunkel dankte allen Aktiven für ihr Engagement in den vergangenen Jahren.

Die IG Metall hat deshalb die Übernahme von Ausbildenden zu einem Schwerpunkt erklärt. "Wir wollen die unbefristete Übernahme in dieser Tarifrunde endgültig durchsetzen", so Manthey.  Weitere Grundforderungen der IG Metall stehen bereits fest: Eine gerechte Beteiligung am Wachstum durch Entgeltsteigerungen, ein Tarifvertrag zur Einstiegsqualifizierung von jungen Menschen und die Begrenzung und stärkere Regelung von Leiharbeit.


Die konkrete Prozentforderung in der Tarifrunde wird nach umfassender Diskussion im Bezirk voraussichtlich Ende Februar 2012 festgelegt. Dabei wird es diesmal gemeinsame Forderungen für die Metall- und Elektroindustrie, Volkswagen sowie die Tarifbereiche Feinstblech und ZF geben.

 

Die 2. Bevollmächtigte der IG Metall Braunschweig, Eva Stassek, hob in ihrem Geschäftsbericht die großen gewerkschaftlichen Aktionen der vergangenen Monate hervor: der Jugendaktionstag am 1. Oktober Köln, die "Rote Nacht"-Feier in Braunschweig am Tag danach und die betrieblichen Aktionen zur RESPEKT-Initiative gegen Rassismus. Außerdem konnte die Kassiererin den Delegierten von der weiterhin guten Mitglieder- und Kassenentwicklung der Verwaltungsstelle berichten.


Ein weiterer Schwerpunkt der Delegiertenversammlung war der Rückblick auf den Gewerkschaftstag der IG Metall, der im Oktober in Karlsruhe stattfand. Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig, lobte die Geschlossenheit, welche die Gewerkschaft nach außen demonstriert habe. Uwe Fritsch, Simone Mahler und Lutz Bertram, die Delegierte auf dem Gewerkschaftstag waren, berichteten von den spannenden Diskussionen in Karlsruhe. Alle Anträge aus der Verwaltungsstelle Braunschweig, etwa gegen die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen oder zum Ausbau der Hochschularbeit der Gewerkschaft, waren letztlich positiv behandelt worden.


Zum Schluss der Versammlung informierte Angela Ruttig, Betriebsrätin bei der Firma Solvis, die Delegierten über eine bedrohliche Entwicklung im Norden der Stadt Braunschweig. Dort plant die Firma Eckert & Ziegler den Ausbau ihrer Kapazitäten in der Verarbeitung radioaktiven Abfalls. Inzwischen hat sich wegen der Gesundheitsgefahren eine Bürgerinitiative gegründet. Ruttig rief die Delegierten zur aktiven Unterstützung der Bürgerinitiative und der Aufklärung der Bevölkerung auf.


Mehr Infos finden sich auf der Homepage der Bürgerinitiative und einem Artikel der Braunschweiger Zeitung (Links siehe unten).

 

Von: mm/dud

Unsere Social Media Kanäle